Trainer Ismail Atalan wollte dort mehr Tempo, was Robbie Kruse, aber auch Jannik Bandowski mitbringen. Ein paar Wochen sind seitdem vergangen und Stöger hat quasi über Nacht ein neues Betätigungsfeld gefunden. Atalan hat ihn im defensiven Mittelfeld erprobt, der Österreicher hat den Test mit Bravour bestanden. So war der Coach am Dienstag voll des Lobes über seine Nummer 22: „Er spielt einen sehr guten, ersten Kontakt, spielt sehr gerne einen tiefen Ball und scheut dabei nicht das Risiko. Er ist sehr gradlinig auf dem Weg nach vorne.“
Ein Beispiel für genau diese Stärken lieferte Bochums Treffer zum Siegtor. Als der Österreicher gedankenschnell einen langen Ball die Außenlinie entlang spielte, der von Dimitrios Diamantakos dann als Vorlage zum Siegtreffer durch Robbie Kruse genutzt wurde. Atalan: „Bei unseren schnellen Angreifern ist diese Qualität natürlich äußerst vorteilhaft.“ Stöger allerdings gesteht ein: „Erst zweimal in meiner Karriere, einmal in Kaiserslautern und einmal in Paderborn, habe ich auf dieser Position gespielt. Das ist für mich eigentlich völliges Neuland.“ Wie ihm die Versetzung bekommen ist, daraus macht er keinen Hehl: „Ich fühle mich sehr wohl und kann meine Spielfreude zeigen.“
Auf eine Frage weiß auch Stöger keine Antwort
Dass trotz seiner starken Vorstellung aufgrund der großen Konkurrenz regelmäßige Einsätze in der Startformation nicht garantiert sind, belastet Stöger nicht: „Wie viel Qualität wir im Kader haben, zeigte sich nach den Einwechslungen in Darmstadt. Dank der Konkurrenz ist jeder noch mehr gefordert.“
Jetzt hofft Stöger, dass Bochum am Sonntag gegen den 1. FC Heidenheim der dritte Dreier in Folge gelingt: „Wenn wir so eine Spielfreude wie in der zweiten Halbzeit hinbekommen, ist das realistisch.“ Auf eine Frage hat auch er keine Antwort finden können: „Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt, dass wir keine zwei gleich guten Spielhälften hinbekommen. Dieses Phänomen ist für mich weiterhin ein Rätsel, denn am Willen kann es nicht liegen.“