Dem 3:1 gegen Bayer Leverkusen folgte am Samstag der mühsame 2:0-Sieg bei Werder Bremen. Robert Lewandowski traf per Doppelpack für den Rekordmeister. Alles in Butter also bei der Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti?
Nein, denn mit Thomas Müller scheint der erste Spieler bereits ein wenig gefrustet zu sein. Gegen Leverkusen wurde er nach 61 Minuten durch Arjen Robben ersetzt, in Bremen wurde er erst nach 73 Minuten für Franck Ribery eingewechselt. Und das sorgte bei dem Nationalspieler für wenig gute Laune.
Nach dem Spiel sagte er im ARD-Hörfunk auf die Frage, ob er überrascht gewesen sei, zunächst nur auf der Bank gesessen zu haben: „Ja, ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Meine sind scheinbar nicht 100-prozentig gefragt!“
Und dann ergänzte der 27-Jährige in einer Art und Weise, die ihn so beliebt macht bei den Fans in ganz Deutschland. Denn Müller wurde auch gefragt, ob er nicht gesetzt sei. Seine coole Antwort: "Ich habe mich doch heute gesetzt - auf die Bank."
Da scheint sich schon einiges an Frust breit gemacht zu haben, zumal er auch in der letzten Saison kein unumstrittener Stammspieler war. Dort kam er unter Ancelotti zwar auf 29 Einsätze in der Bundesliga, in wichtigen Spielen der Champions League musste er aber auch schon öfter auf die Bank als gewünscht. Nur einen Einsatz konnte er dort über 90 Minuten verbuchen.
Ancelotti erklärte nach der Partie: "Nach seiner Einwechslung hat er es gut gemacht. Wir wollten den ganzen Raum des Feldes ausnutzen. Das war eine rein taktische Entscheidung."
Und Müller ist nicht der einzige Profi, der schon Frust mit sich rumträgt. Denn Renato Sanches war bei den Bayern gar nicht im Kader. Der erst vor einem Jahr für 35 Millionen Euro zu den Bayern gewechselte Portugiese konnte sich bislang nicht durchsetzen und steht offenbar vor einem Wechsel. Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic sagte im TV-Sender Sky. "Natürlich hat er ein paar Angebote, aber ich kann noch keinen Vollzug melden."