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Bayern-Krise? „Das ist doch Käse“

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Leverkusens Sportchef Rudi Völler traut München den Champions-League-Sieg zu. Dabei ist das Team im Umbruch. Thomas Müller gilt als Gewinner der Vorbereitung.

Krise? Bei den Bayern? Rudi Völler, der Sportchef von Bayer Leverkusen, atmet tief durch. Dann sagt er dieser Redaktion: „Die Vorbereitungs-Ergebnisse interessieren doch keinen Menschen. Das ist doch Käse. Die Bayern werden Meister, daran gibt es keine Zweifel. Sie sind für mich auch einer der Favoriten auf den Champions-League-Titel. Sie sind eines der besten Teams in Europa.“

Bumm. Vorbei ist die leidige Diskussion über den aktuellen Zustand des Rekordmeisters. Für Völler steht vor dem Liga-Auftakt an diesem Freitag (20.30 Uhr/ZDF) gegen seine Mannschaft fest: „Wenn es um etwas geht, sind die Bayern da. Das hat man doch bei ihrem Supercupsieg gegen Dortmund gesehen.“

Trotz der schwachen Testspiele ist das Mia-san-mia-Selbstvertrauen tatsächlich unerschütterlich. Zuletzt gab es ein Foto, das aussah wie ein kleines Kunstwerk. Zu sehen waren auf dem Bild sechs Spieler des FC Bayern, und das Besondere war, dass sich die Münchener bewusst kunstvoll in Szene setzten. Arturo Vidal hielt die rechte Hand wie eine Maske vor sein Kriegergesicht. Robert Lewandowski zeigte sich als Denker. Und mittendrin stützte sich Thomas Müller auf sein rechtes Knie und deutete mit seinen Zeigefingern diagonal nach oben, wie man das oft vom Sprinter Usain Bolt gesehen hat. Um Müllers linken Oberarm war die Kapitänsbinde gewickelt. Auf dem Foto, entstanden nach dem Supercupgewinn beim BVB, inszenierten sich die Bayern, wie sie sich am liebsten sehen. Mit Müller als zentralem Bestandteil.

Es müllert wieder. Der Nationalspieler darf sich trotz der Verpflichtung von James Rodriguez als Gewinner der Vorbereitung sehen. Inwieweit das für die gesamte Mannschaft gilt, steht allerdings durchaus in Frage. Erste Krisenrhetorik hatte es während der missratenen Testspiele gegeben, der Gewinn des Supercups beruhigte die Münchener. Trainer Ancelotti sagte gar auf die Frage, wer die Champions League gewinnen werde: „Meine Bayern. Logisch.“

Ancelotti ist als Architekt gefragt

Vermutlich liegt die Wahrheit zwischen den Extremen. Auf Dauer sei ein Titel ein bisschen zu wenig, hatte Präsident Uli Hoeneß im Mai gesagt. Inzwischen, auch nach der Schelte von Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge für dieses öffentliche Anspruchsdenken, spricht Hoeneß davon, er wäre mit dem Gewinn der Meisterschaft „schon sehr zufrieden“. Er sagt aber auch: „Es ist die wichtigste Aufgabe, Erfolg zu haben und den Umbruch zu schaffen. Carlo ist gefordert, diese zwei Dinge unter einen Hut zu bringen.“

Ancelotti galt bisher als Wohlfühltrainer. Nun aber ist der Italiener nicht als Animateur gefragt, sondern als Architekt einer Renovierung nach den Karriere-Enden von Philipp Lahm und Xabi Alonso. Zusammengefügt werden muss ein vor allem auch international stabiles Gebilde aus dem Bestand der gealterten Helden Franck Ribéry, 34, und Arjen Robben, 33, sowie neuen Säulen wie Joshua Kimmich, 22 und Corentin Tolisso, 22, mit 41,5 Millionen Euro Ablöse der teuerste Zugang der Ligageschichte. James Rodríguez, 26, konnte bisher noch nicht den Eindruck hinterlassen, eine nachhaltige Verstärkung zu sein.

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