Nachdem die Ostwestfalen mit viel Glück trotz des sportlichen Abstiegs aufgrund der Finanzmisere des TSV 1860 München in der dritten Liga bleiben durften, ist vom letztjährigen Fall in die Abstiegsregionen nichts mehr übrig geblieben.
Nach vier Spieltagen grüßt die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart mit zehn Punkten punktgleich mit Fortuna Köln und Werder Bremen II von der Tabellenspitze. Einen großen Anteil daran trägt allen voran Zugang Massih Wassey, der im Sommer von Borussia Dortmund zum SCP gewechselt ist und nach sechs Pflichtspielen bereits drei Tore und eine Torvorbereitung zu verbuchen hat.
RevierSport hat mit dem 29-jährigen Spielmacher über den Wechsel von Borussia Dortmunds zweiter Mannschaft zum SC Paderborn, seinen persönlichen Aufstieg in die 3. Liga und die Saisonziele der Ostwestfalen gesprochen.
Massih Wassey, Sie haben sich im Sommer dazu entschieden, den BVB zu verlassen und sich dem SC Paderborn anzuschließen. Eine richtige Entscheidung? Das kann man so sagen. Ich wurde hier super aufgenommen und die gesamten Bedingungen und das Umfeld sind einfach perfekt. Man hat hier alle Möglichkeiten konzentriert zu arbeiten und das tun wir auch. Ich bereue den Schritt nicht.
Welche Unterschiede machen Sie aus, wenn Sie das vergangene Jahr beim BVB mit der aktuellen Station in Paderborn vergleichen? Zunächst einmal kann ich sagen: In der dritten Liga wird ein ganz anderer Fußball gespielt. Da geht es taktisch versierter zur Sache. Ingesamt ist der Sprung von einer U23 zu einer echten Herrenmannschaft natürlich auch noch einmal etwas anderes, aber das kenne ich ja bereits aus meinen Stationen in Wiedenbrück oder Münster. Ich hatte beim BVB ein sehr tolles Jahr mit extrem starken Mitspielern und habe mit Daniel Farke einen tollen Trainer kennengelernt. Das vergesse ich nicht.
Die Mannschaft steht aktuell an der Tabellenspitze und hat aus vier Spielen zehn Punkte geholt. Wohin führt der Weg des SC Paderborn in dieser Saison? Wir gehen mit viel Demut in jedes Spiel, da wir wissen, wie schnell der Schuss auch wieder nach hinten losgehen kann. Momentan haben wir eine gute Balance und sind stark in die Saison gestartet. Wir betreiben von Beginn an einen extrem hohen Aufwand und belohnen uns dafür. So macht es einfach Spaß und das darf auch gerne so bleiben.
Sie haben in der Liga und im DFB-Pokal jede Partie von Beginn an bestritten und wurden einzig im Westfalenpokal einmal eingewechselt, haben aber selbst in diesem Spiel direkt einen Treffer erzielt. Woher kommt dieses Selbstbewusstsein und die Stärke, die Sie aktuell auf dem Platz abrufen? Für mich hätte es wirklich nicht besser laufen können. Ich spiele auf der Doppelsechs und spüre die Akzeptanz meiner Mitspieler und das Vertrauen vom Trainer. Für mich ist es sehr wichtig, sich geborgen zu fühlen und dieses Vertrauen zu genießen. Dann kann ich mein volles Pensum abrufen und Leistung bringen. Die Mannschaft macht es mir sehr einfach und hilft mir auf dem Platz. Jeder ist für den anderen da und das macht es auch für mich leichter.
Sie haben in dieser Woche das wichtige 1:0 im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli erzielt und am Ende mit Ihrer Mannschaft den Zweitligisten aus dem Wettbewerb geworfen. Hätten Sie im Vorfeld damit gerechnet, eine Chance auf ein Weiterkommen zu haben? Wir wussten, dass wir Möglichkeiten bekommen würden das Spiel zu gewinnen, wenn wir alles reinwerfen, wie wir es auch in der Liga an jedem Spieltag aufs Neue versuchen. Spätestens nach der Führung wussten wir dann, dass wir große Chancen haben als Sieger vom Platz zu gehen. Es war ein toller Pokalfight mit einem verdienten Sieger.
Wenn Sie die ersten Wochen der Saison bewerten, was denken Sie? Wohin kann der Weg des SC Paderborn in dieser Saison führen? Wie ich bereits sagte: Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und konzentriert bleiben, auch wenn das eine Floskel ist. Alles andere macht einfach keinen Sinn und deshalb sollte man auch keine großartigen Ziele herausgeben. Es ist noch sehr früh in dieser Saison und wir sind erst einmal froh über den tollen Start. Wir wollen uns eine erfolgreiche Saison erarbeiten. Ich freue mich einfach auf alles was noch kommt und bin glücklich, ein Teil davon zu sein.