Ilia Gruev war es ein Bedürfnis, auf der Pressekonferenz auch einige Worte an die Fans des MSV Duisburg zu richten. Für gewöhnlich, so der Deutsch-Bulgare, werde die Mannschaft nach einer Heimniederlage nicht so begeistert verabschiedet. Den Trainer des Fußball-Zweitligisten machte es stolz, dass das Gros der 15 576 Zuschauer die Zebras trotz der 1:2 (0:2)-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg in der ersten Runde des DFB-Pokals so anerkennend feierte.
„Das bringt uns zwar nicht in die nächste Runde, aber auf so eine Atmosphäre kann man aufbauen“, lobte Gruev den MSV-Anhang. Auch Lukas Fröde war von der Stimmung begeistert: "Die Fans haben uns bis zum Ende nach vorne gepeitscht." Ähnlich positiv wie die Duisburger Fans hatte auch Sportdirektor Ivica Grlic reagiert, der unmittelbar nach dem Abpfiff zur Mannschaft gegangen war. Seine Ansage: Mit so einer kämpferischen Leistung wie im zweiten Durchgang könne man vor allem im Liga-Alltag arbeiten. Genau deshalb hatten schließlich auch die Fans ihren Respekt gezeigt.
Die Fans haben uns bis zum Ende nach vorne gepeitscht
Lukas Fröde (MSV Duisburg)
Es war in der Tat beeindruckend, wie sich der Zweitliga-Aufsteiger gegen den Zweitliga-Tabellenführer zur Wehr setzte und sich leidenschaftlich kämpfend gegen die Niederlage zu stemmen versuchte. Doch das letzte Aufbäumen kam etwas zu spät: Duisburgs Kapitän Kevin Wolze traf erst in der Nachspielzeit zum 1:2-Anschlusstreffer. Der kam vor allem deshalb zu spät, weil der überragende Nürnberger Sebastian Kerk in der ersten Hälfte mit zwei Standards den Sieg der Franken eingeleitet hatte. Die Treffer von Hanno Behrens (21.) und Georg Margreitter (41.) fielen jeweils nach einem Eckball des 23-Jährigen. „Man muss in solchen Situationen etwas cleverer verteidigen“, sagte MSV-Trainer Gruev, während der bei den Gegentoren machtlose Torhüter Mark Flekken forderte: „Das müssen wir uns anschauen und dann intern besprechen.“
Spielmacher Fabian Schnellhardt fügte an: „Man hat danach gesehen, dass es viel mehr war als Drittliga-Niveau. Wenn du gegen so eine Mannschaft zurückliegst, wird es extrem schwierig, das Spiel noch zu drehen.“