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Hitzfeld betrachtet Götze als BVB-Neuzugang

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Interview: Hitzfeld betrachtet Götze als BVB-Neuzugang
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Vor dem Supercup zwischen dem BVB und dem FC Bayern sagt Ottmar Hitzfeld im Interview: "An der Spitze wird es einen spannenden Zweikampf geben."

Sieben Meisterschaften, zwei Champions-League-Titel, ein Weltpokal – Ottmar Hitzfeld ist der erfolgreichste deutsche Trainer der Geschichte. Das macht ihn zu einem Experten, dessen Einschätzung Gewicht hat. Vor dem Supercup am Samstag (20.30 Uhr/ZDF) zwischen Borussia Dortmund äußert sich der 68-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung über die Titelchancen seiner beiden Ex-Klubs. Hitzfeld lobt Mario Götze und Thomas Tuchel und prophezeit einen Zweikampf um die Meisterschale.

Herr Hitzfeld, wird es auch in dieser Saison wieder einen Alleingang der Bayern geben? Ich hoffe nicht. Ich denke, dass durch den Verbleib von Pierre-Emerick Aubameyang der BVB gute Chancen hat, näher an die Bayern heranzukommen. An der Spitze wird es einen spannenden Zweikampf zwischen diesen Klubs geben. Das würde nicht nur der Bundesliga gut tun, sondern auch den Bayern.

Wie haben wir das zu verstehen? In der Vergangenheit war es oft so, dass die Münchener in der Liga kaum gefordert wurden. Dann spielten sie plötzlich in der Champions League gegen europäische Top-Teams und hatten einen schweren Stand, weil ihnen der Rhythmus und die Härte aus dem Liga-Alltag fehlten.

Warum trauen Sie dem BVB so viel zu? Liegt es am neuen Trainer Peter Bosz? Erst einmal muss man festhalten, dass sein Vorgänger Thomas Tuchel hervorragende Arbeit geleistet hat. Er hat erfolgreich den Umbruch eingeleitet, eine eingespielte Mannschaft hinterlassen, die über eine hohe Qualität verfügt. Er hat Dortmund auf Platz drei geführt und das Pokalfinale gewonnen. Das ist eine überragende Leistung, die Peter Bosz erst noch erreichen muss. Das macht seine Arbeit nicht einfacher.

Wie haben Sie die Begleitumstände der Entlassung von Thomas Tuchel erlebt? Neben den fachlichen Qualitäten gehört auch die menschliche Komponente dazu, um erfolgreich bei einem Klub zu arbeiten. Vertrauen ist ein wichtiger Bestandteil dieser Zusammenarbeit. Ein Trainer muss sich anpassen. Denn: Der Verein bleibt, der Präsident und der Manager auch. Ein Trainer aber geht irgendwann einmal.

Er kann beißen. Er wird wieder zurückkommen.

Ottmar Hitzfeld über Mario Götze

Bayern-Trainer Carlo Ancelotti steht nach den schlechten Vorbereitungsergebnissen bereits unter großem Druck. Mit einer Supercup-Niederlage könnte in München eine Trainerdebatte losgehen… Das glaube ich nicht. Ancelotti hat eine große Qualität. Außerdem ist es nur eine Vorbereitung, die Spieler sind auch durch die Anstrengungen der Asienreise noch lange nicht fit. Da ist es doch klar, dass noch nicht alles rund läuft.

Kritische Stimmen sagen, dass Hasan Salihamidzic als Sportdirektor der Bayern eine Nummer zu klein sei. Er sei nur der Befehlsempfänger von Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Sehen Sie das auch so? Nein. Für mich ist das eine absolut gute Lösung. Hasan genießt eine große Wertschätzung. Für ihn spricht außerdem, dass er weiß, wie der Klub funktioniert. Er trägt die Bayern-DNA in sich. Hoeneß und Rummenigge werden wie eine Wand hinter ihm stehen.

Mario Götze hat beim BVB nach seiner Krankheit in der Vorbereitung überzeugt. Trauen Sie ihm zu, wieder seine alte Klasse zu erreichen? (schmunzelt) Götze ist für den BVB fast wie ein Neuzugang. Ich würde es ihm von Herzen wünschen, dass er zu seiner alten Qualität zurückkehrt. Für mich ist er ein begnadeter Fußballer, der den Unterschied ausmachen kann. Was mir auffällt ist, dass Götze in der Öffentlichkeit sehr kritisch gesehen wird. Dieses Bild ist falsch. Ich weiß, dass er ein sehr ernsthafter Profi ist, der alles für den Fußball tut. Er kann beißen. Er wird wieder zurückkommen.

Paris Saint-Germain hat Neymar gerade für 222 Millionen Euro gekauft. Ihr Ex-Klub Bayern hält sich vornehm zurück. Können die Münchener da überhaupt noch mithalten? Es war noch nie die Philosophie der Bayern, diesen Wahnsinn mitzumachen. Die Bayern sind bekannt dafür, gut zu wirtschaften und sportlich die richtigen Entscheidungen zu treffen. Bayern braucht nicht unbedingt Weltstars zu kaufen. Die Bayern machen Spieler, die sie kaufen, zu Weltstars. Das beste Beispiel dafür ist Franck Ribéry.

Sie haben den BVB als ernsthaften Titelaspiranten genannt. Haben Sie RB Leipzig vergessen? Leipzig wird sich im Kampf um internationale Plätze in den vorderen Rängen konsolidieren.

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