Preußen Cup

Zwei Kreisligisten dominieren das Turnier

Sascha Fischer hatte leise Zweifel. Als der neue Trainer des Essener Fusionsvereins DJK Sportfreunde Katernberg 13/19 vor einigen Wochen in die Vorbereitung startete, befürchtete er einen holprigen Start. Das Team müsse sich erst finden, glaubte er. Nur eine handvoll Spieler aus dem letztjährigen Bezirksliga-Kader des Absteigers Katernberg 19 blieben dem Klub nach dem Zusammenschluss mit den Sportfreunden Katernberg erhalten. 16 neue Spieler lockte er in den Essener Nord-Osten. An der Qualität dürfte es nicht mangeln. Viele Akteure können geballte Bezirksliga-Erfahrung vorweisen. Das Ziel ist trotz des Umbruchs klar formuliert: Der direkte Wiederaufstieg soll her.

Katernberg winkt der zweite Turniersieg

Die ersten Eindrücke der Vorbereitung haben die Zweifel des Trainers bereinigt. Seine neu formierte Mannschaft erweckt nicht den Eindruck, als drohe ihr in der Kreisliga A Nord ein holpriger Start. Vor drei Wochen gewann Katernberg den Sport Duwe Cup, am Samstag könnte der zweite Titel der jungen Vereinsgeschichte folgen. Und dieser wäre ein noch dickeres Ausrufezeichen. Die Sportfreunde stehen im Finale des Preußen Cups, mit 32 Mannschaften das größte Essener Vorbereitungsturnier. Am Donnerstagabend setzte das Fischer-Team durch einen 3:0-Sieg im Halbfinale gegen den Landesligisten ESC Rellinghausen einen Glanzpunkt. "Die Mannschaft hat das überragend gemacht. Rellinghausen war mit dem 0:3 noch gut bedient", meint Fischer.

Die Grün-Blauen haben während des Turniers selbst höherklassige Teams wie den ESC oder den Bezirksliga-Aufsteiger SC Phönix dominiert. Fischer hat dafür eine Erklärung: "Ich bin seit elf Jahren Trainer, aber so eine gute Kameradschaft wie bei uns habe ich noch nicht erlebt", sagt er. "Bei uns gibt es keinen Leistungsabfall, selbst wenn ich große Veränderungen vornehme. Die Auswahl unserer Spieler war einfach gut. Davon profitieren wir jetzt."

Auch Nord beeindruckt beim Preußen Cup

Den Triumph beim Preußen Cup, der stolze 4000 Euro Siegprämie einbringen würde, kann der DJK nur noch die zweite Überraschungsmannschaft des Turniers streitig machen. Im Finale am Samstag wartet der künftige Ligarivale VfB Nord. Das Team von Trainer Patrick Meyer schaltete im Halbfinale den Bezirksligisten VfB Frohnhausen nach Elfmeterschießen aus und hinterließ einen ähnlich starken Eindruck wie die Katernberger. "Nord hat auch ein mega Ausrufezeichen gesetzt und wird uns auch in der Liga fordern", lobt Fischer den Gegner, der pikanterweise auch am ersten Spieltag in der Meisterschaft auf Katernberg wartet.

Das erste Duell möchte der Fusionsklub für sich entscheiden: "Wer Rellinghausen so souverän schlägt, sollte sich auch nicht vor dem VfB Nord fürchten. Wir wollen das Ding am Samstag einfahren." Sascha Fischers anfängliche Zweifel sind offenbar längst verflogen.