Joshua Mroß ballt die Faust. Zuvor hatte er eine Überzahl-Situation des Gegners aus Bielefeld mit zwei überragenden Paraden entschärft. Der Torhüter des Wuppertaler SV weiß, was er kann. Dennoch konnte er es lange Zeit nicht zeigen. Denn das Knie machte nicht mit - der 20-Jährige verletzte sich im Winter 2015 schwer. Kreuzbandriss hieß die bittere Diagnose. Doch nun ist er wieder fit und bereit, den Kampf um die Nummer eins im Tor aufzunehmen.
Selbstverständlich habe ich den Anspruch gegen Bonn im Tor zu stehen!
Joshua Mroß (Wuppertaler SV)
Für Mroß sind es momentan schöne Wochen, weil er endlich wieder Fußball spielen darf. Das konnte er über ein Jahr nicht. Sein Trainer Stefan Vollmerhausen hält viel von dem jungen Burschen zwischen den WSV-Pfosten. Er hat die Leistungen aus der Vergangenheit nicht aus dem Gedächtnis verloren: "Wir dürfen nicht vergessen, dass er vor seiner Verletzung eine tolle Hinrunde gespielt hat", sagt Vollmerhausen. Doch dann kam die besagte Blessur. In Folge dessen kam auch ein neuer Konkurrent ins Bergische Land.
Und Sebastian Wickl machte seine Sache gut, spielte sich fest und behielt auch den Stammplatz, als Mroß wieder zurückkehrte. Vollmerhausen sah keinen Grund, die eingespielte Defensive mitten in der Saison auseinanderzureißen. Mroß beklagte sich nie und will jetzt wieder angreifen. Sein Trainer schürt den Konkurrenzkampf.
Denn Vollmerhausen weiß, dass er zwei gute Torhüter im Repertoire hat. Gegen Borussia Mönchengladbach und Arminia Bielefeld stand Mroß jeweils über die volle Distanz zwischen den Pfosten. Ein mögliches erstes Indiz, auf welchen Schlussmann es am Ende hinauslaufen könnte. Der WSV-Trainer wiegelt ab und sagt, dass es "ein absolut offenes Duell zwischen den beiden" ist. Dann schiebt er aber gleichzeitig noch ein Lob für Mroß ein: "Joshua macht momentan einen super Job. Wir haben ihm die Spiele gegen Gladbach und Bielefeld gegeben, damit er wieder auf höchstem Niveau Fuß fassen kann. Das hat er bravourös gemacht."
Worte, mit denen der 20-jährige Jungspund umgehen kann. Mroß ist nicht auf den Mund gefallen, weiß um seine Chance und gibt alles: "Ich bin mit meinen Auftritten sehr zufrieden. Ich habe viel Präsenz gezeigt, viele Flanken runtergepflückt und gute Dinge mit dem Fuß fabriziert", befindet der Schlussmann selbst. Und wenn es nach Mroß geht, ist die Entscheidung, wer am Ende das Tor des Wuppertaler SV hüten darf, eine logische Konsequenz aus den bisher erbrachten Leistungen: "Ich habe gezeigt, was ich drauf habe. Selbstverständlich habe ich den Anspruch gegen Bonn im Tor zu stehen."