Es musste einfach alles raus: Über 1.000 Fans des KFC Uerdingen ließen ihren Gefühlen nach dem Spiel freien Lauf. Mit nacktem Oberkörper, Fahnen und lautem Jubelgeschrei rannten sie auf den Rasen. Eine Werbebande im Stadion des TV Jahn Hiesfeld konnte dem Druck nicht standhalten und löste sich aus der Verankerung. Entfesselt und ausgelassen umarmten sie dann auch ihre Aufstiegshelden auf dem Platz und feierten zusammen mit ihnen den Aufstieg in die Regionalliga. Pyro, Party, pure Extase – beim KFC Uerdingen brachen alle Dämme.
Schon nach den ersten beiden Treffern durch Kai Schwertfeger (31.) und Aleksandar Pranjes (69.) ging es heiß her im Uerdingen-Block. Rauchbomben in den Vereinsfarben und Leuchtraketen wurden gezündet – danach blieb aber alles friedlich. Kefkir und Talarski schraubten das Ergebnis noch auf 4:0 – und der Party-Zug konnte sich auf den Weg machen.
Zwischen Bier und Schule
Auch KFC-Coach Andre Pawlak ließ sich den Sieg schmecken. Mit dem ersten Bier in der Hand übermannten ihn die Gefühle: „Mir geht richtig das Herz auf, ich bin einfach nur glücklich und stolz auf meine Jungs. Für den Verein war das der erste richtige Schritt. Ich habe richtig Bock auf die Regionalliga, wir wollen uns dort weiterentwickeln.“ Eigentlich müsste er pünktlich zum Wochenstart wieder an der Schule unterrichten. „Zum Glück habe ich Montag frei:" Es sind mit Sicherheit noch ein paar mehr Bier geworden – nach Hause fahren wollte am Sonntag erstmal keiner mehr.
Pawlaks Gegenüber Thomas Drotboom fand ebenfalls lobende Worte für den KFC Uerdingen: „Gratulation an den KFC, sie sind verdient aufgestiegen. Wir haben uns eigentlich viel vorgenommen und es in der ersten Halbzeit auch richtig gut gemacht. Die Rote Karte hat uns das Genick gebrochen.“ Am Mittwoch (19:30) wartet auf Uerdingen schon das nächste Spiel in der Oberliga Niederrhein. Auswärts gegen TuRU Düsseldorf will die Pawlak-Elf die Saison gut über die Bühne bringen – am besten ohne Aufstiegskater.