Nach vier Kreuzbandoperationen hat er auch den fünften Eingriff am 16. Februar in der Bochumer Viktoria-Klinik gut überstanden. Dort wurde das linke Knie - laienhaft gesprochen – gesäubert.
Verklebungen und Vernarbungen, die durch Restblut entstanden sind, wurden beseitigt und der Meniskus geglättet. Fabian erleichtert: „Es geht mir richtig gut. Ich habe keine Schmerzen mehr, kann wieder voll trainieren und habe richtig Spaß am kicken.“ Das war vor einigen Wochen noch ganz anders. Nach der OP hatte der Innenverteidiger auf ein schnelles Comeback gehofft: "Ich habe damit gerechnet, dass alles sehr schnell über die Bühne geht. Da habe ich einen Fehler gemacht, den ich bei den vorangegangenen Operationen noch nie gemacht habe. Ich habe versucht in die Zukunft zu blicken. Ich war mir einfach zu sicher, dass ich nach drei Wochen wieder auf dem Platz stehe. Mich in Sachen Genesung unter Druck zu setzen, war ein Fehler. Ich habe es nicht geschafft und das hat mich mächtig enttäuscht.“
Und dann passierte etwas, was dem Bochumer Urgestein trotz seiner vielen gesundheitlichen Nackenschläge wenn überhaupt nur kurzfristig passiert war: „Ich bin in ein mentales Loch gefallen, hatte Ende März schon zwei, drei Wochen zu überstehen, die verdammt hart waren. Das hat mir zu lange gedauert. Das war sehr frustrierend und für mich eine ganz schwierige Phase. Da musste ich mich erst einmal wieder herausziehen.“ Dann fügt er hinzu: „Bis dahin war es immer meine Stärke, selbst die schlimmsten Dinge noch in einem positiven Rahmen erscheinen zu lassen und mit Optimismus dem Schicksal zu trotzen. Diesmal aber war ich so enttäuscht, dass mir das nicht gelungen ist.“
Inzwischen ist die Fußballwelt des Patrick Fabian wieder in Ordnung. Seit dreieinhalb Wochen trainiert er mit der Mannschaft und täglich wächst die Hoffnung, dass sein einziger Saisoneinsatz am 27. Januar bei Union Berlin nicht sein letzter in der laufenden Spielzeit ist. Fabian jedoch mag keine voreiligen Prognosen mehr. Angesprochen, wann er wieder im 18er Kader oder gar in der Startformation auftaucht, wiegelt er ab: „Das kann ich beim besten Willen nicht sagen. Der Trainer hat schon ein paar Mal gefragt, wie es mir geht, aber für einen Einsatz braucht man mehr als nur einen schmerzfreien Körper. Da müssen wir mal abwarten.“
Zuversichtlich ist der Capitano im Ruhestand, was den Klassenerhalt angeht: „Keiner im Team wird die momentane Situation schönreden. Sie ist alles andere als beruhigend. Überhaupt ist die ganze Liga momentan verrückt, aber im Team herrscht Zuversicht statt düsterer Gedanken.“ Fabians Rettungsplan wäre der, den auch der Rest des Teams und auch das gesamte Umfeld sofort unterzeichnen würden. „In einem schweren Spiel gegen Dynamo Dresden holen wir drei Punkte und dann hat sich das Thema endgültig erledigt.“
Dann würden wahrscheinlich auch Chancen steigen, dass Trainer Gertjan Verbeek Fabian in den kommenden drei Spielen noch ein paar Einsatzminuten gewährt.