2. Liga

Die halbe Liga zittert um den Klassenerhalt

Ein paar Zahlen zur Situation des Revierklubs und zum Endspurt in der 2. Klasse. Die Braunschweiger ließen sich noch lautstark feiern, als Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Villis und Martin Volpers, der Fan-Vertreter in diesem Gremium, das Stadion der Eintracht sichtbar enttäuscht verließen. Statt selbst oben noch ein Wörtchen mitzureden vier Spieltage vor dem Ende, wie es sich der VfL ja vorgenommen hatte vor dieser Saison, muss Bochum nach dem 0:2 den Blick zwangsläufig nach unten richten. Dennoch spricht vieles dafür, dass der Revierklub die Klasse hält. Ein paar Zahlen zur Situation.

10 So viele Mannschaften haben den Klassenerhalt noch nicht sicher, wenn man 40 Punkte als „sichere“ Grenze ansieht. Nürnberg und Sandhausen mit 39 und 38 Zählern sind dann nur „so gut wie“ gerettet. Bochum steht als Zehnter mit 37 Zählern zwei Punkte vor Düsseldorf, St. Pauli und Kaiserslautern, vier Punkte vor Würzburg, 1860 München und Aue sowie sechs Punkte vor dem Vorletzten Bielefeld. Der Karlsruher SC (22) plant für die 3. Liga.

32 Die 2. Liga ist gewiss nicht die beste aller Zeiten, wie es in der Werbung gerne suggeriert wird. Das spielerische Niveau ist im Schnitt in den letzten Jahren gesunken. Allerdings ist es eine der spannendsten Spielzeiten: Im Aufstiegs- und Abstiegskampf geht es irre eng zu. 32 Punkte reichten ja dem MSV Duisburg im Vorjahr zu Rang 16, der FSV Frankfurt stieg mit gleicher Punktzahl ab. In den Spielzeiten zuvor seit dem Abstieg des VfL Bochum kamen der Sechzehnte und Siebzehnte auf folgende Punktzahlen - 2015: München (36), Aue (36); 2014: Bielefeld (35), Dresden (32); 2013: Dresden (37), Sandhausen (26); 2012: Karlsruhe (33), Aachen (31), 2011: Osnabrück (31), Oberhausen (28). Nur einmal also reichten 37 Punkte nicht zum direkten Klassenerhalt

4 Vier Spiele stehen noch aus - und Bochum darf dreimal zu Hause ran. Zuerst gegen Dresden, das zu den drei Teams zählt, für die es nur noch ums TV-Ranking geht. Es folgen die Duelle gegen die Abstiegskonkurrenten Bielefeld, auswärts München und St. Pauli. Vorteil VfL: In der Heimtabelle ist Bochum Neunter mit 25 Punkten. Und: Er hat erst einmal verloren, mit 1:2 gegen Düsseldorf. Nur Braunschweig und Stuttgart haben ebenfalls erst eine Heimniederlage aufzuweisen.

13 Bochum ist der Remis-König der Liga. Den sieben Unentschieden der Hinrunde folgten bereits sechs in der Rückserie. Topwerte! Hält Bochum mindestens den Schnitt, könnte das schon reichen, um den Abstieg zu verhindern. Befriedigend wäre es allerdings nicht.

1 Ein Tor allerdings hat der VfL nur erzielt in den letzten fünf Partien. Nils Quaschner hat zu wenig Ballsicherheit, Peniel Mlapa ist nicht mehr in der Hinrunden-Form, und Johannes Wurtz trifft auch nicht mehr. Von den Offensiven im Mittelfeld geht kaum Torgefahr aus , vor allem der einst so selbstbewusste Selim Gündüz, Tom Weilandt und Marco Stiepermann, der zuletzt wegen einer Magen-Darm-Infekts fehlte, stehen für mangelnde Torgefahr. Die Hoffnung heißt hier Thomas Eisfeld. Insgesamt erzielte der VfL in diesem Jahr erst zehn Tore - nur Rückrunden-Schlusslicht Würzburg (7 Tore, 6 Punkte) ist schwächer.

2 Andererseits: Zwei Tore kassierte der VfL auch nur in den letzten fünf Partien. Beide jetzt beim 0:2 in Braunschweig. In der Rückrunde ließen nur fünf Teams weniger Tore zu. Die defensive Stabilität mit der stabilen Dreierkette vor Torwart Manuel Riemann, der bis zum Braunschweig-Spiel ein starker Rückhalt war, könnte den Ausschlag geben im Klassenkampf.