"Viel Glück für die Relegationsspiele", wünschte Wattenscheids Trainer Farat Toku der Viktoria nach der 5:1-Gala gegen seine Mannschaft, wohl wissend, dass die Kölner rechnerisch noch immer nicht auf der sicheren Seite sind. Doch so wirklich glaubt niemand mehr an ein Scheitern des Tabellenführers. Zu gut, zu konstant sind die Ergebnisse des Teams von Trainer Marco Antwerpen in den letzten Wochen. Mit einer Ausnahme, die 0:2-Derbypleite gegen die U23 des 1.FC Köln. Doch wer gehofft hatte, dass sich die Domstädter davon noch einmal beirren lassen, wurde enttäuscht. Es folgten ein 5:0-Sieg gegen Absteiger Siegen, ein 4:0-Erfolg in Rödinghausen und dieser glanzvolle 5:1-Galaauftritt beim Tabellenfünften.
Wie fokussiert und ehrgeizig die Mannschaft auch in den letzten Wochen zu Werke geht, bewies David Jansen in Wattenscheid. Beim Stand von 4:0 für seine Mannschaft vergab der Stürmer nach einem Querpass von Mike Wunderlich freistehend vor SGW-Torhüter Edin Sancaktar. Anschließend zerriss der bullige Angreifer sein Trikot, musste bis zum Halbzeitpfiff vom Feld. "So hart habe ich gar nicht gezogen", schmunzelte Jansen nach der Partie: "Vielleicht muss ich mich mal mit unserem Sportdirektor über die Qualität unterhalten."
Oberhausen vor der Brust - Jena im Hinterkopf
Der nahm den Wutausbruch seines Stürmers gelassen. Stephan Künsters weiß nämlich, was er an Jansen hat: "Als es in die Halbzeit ging, habe ich ihm gesagt, dass er sich bei dem Spielstand doch entspannen kann. Wenn er dann in den entscheidenden Spielen wieder das 1:0 schießt, ist das viel wichtiger für uns."
Jansen hatte nach dem Sieg bereits den nächsten Gegner im Blick, auch wenn es für ihn gegen seinen Ex-Verein RW Oberhausen geht, hat der Angreifer nur das Saisonziel im Visier: "Vielleicht können wir mit einem Sieg schon alles klar machen."
Auch Küsters glaubt nicht mehr daran, dass sich sein Verein die Meisterschaft noch nehmen lässt, doch laut aussprechen möchte der Sportliche Leiter der Kölner das nicht: "Wir sind schon so lange so gut wie durch, das hört man als Beteiligter aber nicht so gerne, wichtig ist, dass wir im nächsten Heimspiel die nächsten drei Punkte holen, dann haben wir den nächsten großen Schritt gemacht. Letztendlich bin ich kein Freund davon zu feiern, bevor es rechnerisch nicht durch ist, denn dann geht das meistens noch schief."
Ähnlich wie der Viktoria geht es dem potenziellen Gegner in der Aufstiegsrunde - Carl Zeiss Jena. Jena führt die Tabelle mit neun Punkten vor Energie Cottbus an, muss noch fünf Spiele absolvieren, ehe es in der Aufstiegsrunde am 28.und 31. Mai wahrscheinlich gegen Viktoria Köln geht.