„Ich hatte sogar ein Angebot von Schalke 04, in deren Jugendabteilung zu wechseln“, erinnert sich der Meidericher, der damals für den Nachwuchs des Krefelder EV spielte. „Als 13-Jähriger musste ich mich dann entscheiden. Mein Vater sagte mir, dass er mich in beiden Fällen unterstützt. Aus dem Bauch heraus fiel die Entscheidung fürs Eishockey.“ War es die richtige? „Auf jeden Fall!“, sagt der Stürmer des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg.
Kevin Wolze wiederum war immer klar, dass er Fußballer werden will. „Aber ich habe immer gerne andere Sportarten ausprobiert“, sagt der Defensivmann des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg. Tennis zum Beispiel. „Aber auch Eishockey“, sagt der Vizekapitän der Zebras. „Bei uns in Wolfsburg sind immer ein paar Teiche zugefroren. Da haben wir dann gespielt. Einmal hatten wir auch eine Eishockey-Schul-AG.“
Was die beiden verbindet? Wie viele andere ihrer jeweiligen Mitspieler auch sind sie der „Fan der anderen“. Klöpper geht seit seiner Jugend zum MSV – und sein Bruder Mike und viele andere 06er besuchen die Eishockey-Spiele. Und Wolze ist Eishockeyfan. „Das hat natürlich in meiner Heimat Wolfsburg angefangen“, erinnert er sich. „Als der EHC in die DEL aufgestiegen ist, stand ich als Fan auf dem Eis und habe mitgefeiert.“ Doch auch die Füchse kennt er gut. „In der Finalserie gegen Freiburg war ich bei den Heimspielen dabei. Schade, dass es damals nicht geklappt hat.“
Doch nun soll es endlich gelingen. Für die Zebras und für die Füchse. Und weiterhin drücken sich die Spieler beider Mannschaften gegenseitig die Daumen. „Der MSV hat einfach den besten Kader, ist auf vielen Positionen doppelt besetzt.“ Auch sein Gegenüber beim Fototermin schätzt Klöpper. „Ich finde, Kevin macht seine Sachs sehr gut“, erklärt der Eishockey-Spieler. „Ich finde aber auch Fabian Schnellhardt klasse.“ Und was kann ein Eishockeyspieler vom Fußballer mitnehmen? „Technisch gute Fähigkeiten bringen wir alle mit. Ich denke, dass wir als Sportler alle ziemlich coole Typen sind“, sagt Klöpper mit einem Augenzwinkern. Warum der EVD aufsteigt? „Weil wir nach drei, vier Scheißjahren mit viel Pech endlich an der Reihe sind“, betont der waschechte Duisburger.
Kevin Wolze sieht das ähnlich. „Die Füchse sind einfach an der Reihe. Und sie haben eine starke Mannschaft.“ Auch seine eigenes Team sieht er auf dem richtigen Weg. Warum der MSV also aufsteigt? „Weil wir eine konstante Saison spielen.“ Und im Zweifelsfall nimmt sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte weg. Und wie sieht Wolze die Kollegen vom Eishockey – welche Eigenschaften kann man sich abschauen? „Der Kampfgeist ist wirklich riesig. Vor allem, weil sie immer nur 40 Sekunden bis zum nächsten Wechsel auf dem Eis stehen. Da geht es ohne Verschnaufpause hoch und runter.“ Der Respekt voreinander ist also groß – wie auch die Motivation beider Teams, den Sprung in die 2. Liga zu schaffen. Wolze: „Vielleicht gibt es im Sommer ja eine gemeinsame Aufstiegsparty.“
Nach dem Fototermin gab es übrigens noch ein Geschenk der Zebras an die Füchse. „Ihr spielt Euch doch immer mit einem Fußball vor einem Spiel warm, oder?“, fragte MSV-Sprecher Martin Haltermann. Nach einem Nicken hielt Klöpper einen Ball mit MSV-Logo in der Hand. „Der ist für Euch!“