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WSV gegen RWE
Stärken und Schwächen der Mannschaften

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Marcel Platzek, Marcel Platzek
Marcel Platzek, Marcel Platzek Foto: Thorsten Tillmann
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Vor dem großen Schlagerspiel zwischen dem Wuppertaler SV und Rot-Weiss Essen hat RevierSport beide Mannschaften noch einmal unter die Lupe genommen.

Das sind die Stärken und Schwächen des WSV und RWE.

Tor WSV: Sebastian Wickl ist zweifelsohne ein guter Schlussmann. Doch in 25 Spielen kassierte er schon 28 Gegentore und konnte seinen Kasten nur siebenmal sauber halten. Zuletzt durfte gegen Schalke II (2:4) Joshua Mroß ran. Bei vier Gegentoren drängte sich Mroß aber nicht auf, Wickl abzulösen. Dieser ist die klare Nummer eins. Trotzdem: RWE ist hier besser besetzt. RWE: Essens Trainer Sven Demandt hat den Luxus sich zwischen zwei gleichwertigen Torhütern entscheiden zu können. Bis zu seiner Verletzung machte Niclas Heimann einen guten Job, sein Stellvertreter Robin Heller - seitdem Demandts Nummer eins - stand ihm seither in nichts nach. Auf dieser Position braucht sich Demandt also keine Sorgen zu machen.

Vorteil: Essen. 0:1.

Abwehr WSV: Kevin Pytlik, Peter Schmetz, Tristan Duschke und Niklas Heidemann, so sieht Wuppertals Viererkette von rechts nach links aus. Einzig die Position des Rechtsverteidigers ist noch vakant: Für Pytlik könnte auch der erfahrenere Davide Leikauf, der aufgrund einer Schambeinentzündung lange pausieren musste, auflaufen. Die WSV-Viererkette gehört zu - nach Anzahl der Gegentore - zum Durchschnitt der Liga. Der WSV hat in 26 Spielen sieben Tore mehr kassiert als RWE - aber auch sieben Tore mehr geschossen als die Essener. Daran sieht man, wo die Stärke der Wuppertaler liegt: im Offensivspiel. RWE: Mit Philipp Zeiger haben die Essener den vielleicht stärksten Innenverteidiger der Liga unter ihren Fittichen. Auch wenn ein Einsatz für den lange verletzten Jan-Steffen Meier wohl noch zu früh kommen wird, seine Stellvertreter Richard Weber und Gino Windmüller haben in den letzten Wochen abgeliefert. Besonders Letzterer dürfte die Chance, die er am vergangenen Freitag in Verl erhalten hatte, genutzt haben. Auf den Außenverteidiger-Positionen steht RWE mit Dennis Malura und Kevin Grund (oder Patrick Huckle) hinten sicher, kann aber auch Druck nach vorne aufbauen. In der Regionalliga hat nur der BVB II weniger Gegentore bekommen, im laufenden Pokalwettbewerb sind die Essener sogar noch ohne Gegentreffer.

Vorteil: Essen. 0:2.

Mittelfeld WSV: Silvio Pagano, Gaetano Manno, Kevin Hagemann und dahinter die Doppelsechs mit Daniel Grebe und Jan Holldack: Das Wuppertaler Mittelfeld gehört zu den besten Formationen der Liga. In diesem Mannschaftsteil geht viel über die Schnelligkeit auf den Flügeln von Pagano und Hagemann. Das sind echte Sprinter und Waffen des WSV. Mit Kreativkopf Manno besitzt Trainer Stefan Vollmerhausen einen Ausnahmespieler in seinen Reihen, der mit Viktoria Kölns Mike Wunderlich der beste Kicker der Liga ist und immer mit einer grandiosen Einzelaktion ein Spiel entscheiden kann. So einen Spielertyp besitzt Rot-Weiss Essen nicht! Zudem: Mit Andreas Ivan hat Vollmerhausen noch ein Ass im Ärmel. Der Linksfuß wird gegen seinen Ex-Klub mit Sicherheit zusätzlich motiviert sein und könnte im Spielverlauf auch zum mitentscheidenden Faktor werden. RWE: Der erst 19-jährige Nico Lucas hat auf der Sechs seine Rolle mittlerweile sicher. Der Youngster ist in herausragender Form, spielt von Woche zu Woche besser auf, wird zudem immer frecher. Am Wochenende bezeichnete er das Halbfinalduell als sein bisher größtes Spiel, bei dem er selbst auf dem Platz gestanden hat. Auf den Halbpositionen davor ergänzen sich der immer leidenschaftlich kämpfende Kapitän Benjamin Baier und Timo Brauer. Dennoch war in den letzten Wochen gerade gegen die tiefstehenden Teams aus der unteren Tabellenhälfte zu erkennen, dass von dort aus zu wenig Kretivität kommt, mal ein Spiel mit einer genial Idee zu entscheiden. Im Defensivverhalten macht den Dreien jedoch kaum jemand etwas vor.

Vorteil: Ausgeglichen. Nach vorne Wuppertal, nach hinten Essen. 1:3.

Angriff WSV: Nur vier Mannschaften haben bis dato mehr Tore als der WSV in der Regionalliga West erzielt. Die Spiele mit Wuppertaler Beteiligung sind stets attraktiv. Coach Vollmerhausen bevorzugt einen modernen Offensivfußball, der die Fans mitreißt. Vor allem im heimischen Stadion am Zoo ist die Offensivtaktik eine große Stärke. Von 13 Heimspielen verlor der WSV nur eines (gegen Schalke II). Mit Yordi Teijsse verpflichteten die Rot-Blauen im Winter einen richtig starken Angreifer, der bis dato in der ersten schottischen Liga für Dundee FC auf Torejagd ging. Mit Teijsse steht der RWE-Abwehr ein harter Brocken bevor.

RWE: Mit 21 Scorerpunkten ist Marcel Platzek hinter Mike Wunderlich der torgefährlichste Spieler der Regionalliga. Der stets gefährliche und abschlussfreudige Kamil Bednarski kam nach einer Fußprellung gegen Verl nur zu einem Kurzeinsatz, dürfte gegen den WSV jedoch wieder in der Startformation stehen. Die rechte Offensivbahn ist jedoch das Problemkind: Dort tut sich Roussel Ngankam schwer, Malura ist - wie er mit seinem Siegtreffer beim 1:0-Sieg im Dezember bewies - eine Alternative, wird allerdings hinten gebraucht. Zudem haben die Offensivkräfte der Essener in den letzten Wochen ihre Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen lassen.

Vorteil: Wuppertal. 2:3.

Aktuelle Saison: Der Wuppertaler SV spielt als Aufsteiger eine richtig gute Runde. Und steht nur aufgrund der mehr geschossenen Tore einen Platz vor RWE in der Tabelle. Wie ausgeglichenen dieses Duell im Vorfeld ist, genügt ein Blick auf das Tableau. Mehr Fifty-fifty-Duell geht wohl nicht. Trotzdem: Der WSV ist in der besseren Ausgangslage. Vor der Saison hatte sich Wuppertal den Klassenerhalt als primäres Ziel auf die Fahne geschrieben. RWE wollte oben mitmischen. Das Ziel wurde verfehlt, auch wenn immer wieder Ansätze da waren. Im Jahr 2017 will es auch nicht so richtig laufen. Essen spielt zu oft Remis, scheitert immer wieder, mit einziger Ausnahme im Topspiel gegen Mönchengladbachs U23, im letzten Drittel. Egal ob am Kreieren von Tormöglichkeiten oder der Verwertung davon. Die Fans nörgeln schon wieder. Deshalb steht Sven Demandt mit seiner Mannschaft in Wuppertal unter Erfolgsdruck. Scheidet RWE aus dem Pokal aus, ist die enttäuschende Saison nicht mehr zu retten. Nur die Qualifikation für den DFB-Pokal könnte eine kleine Euphorie für die neue Saison entfachen.

Vorteil: Wuppertal. 3:3.

Tipp von Krystian Wozniak: Der WSV sprach schon vor der Halbfinal-Auslosung davon, dass ein Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen das Wunschlos sei. Die Losfee hat den Wunsch der Wuppertaler erhört. Seit diese Begegnung feststeht, fiebert ganz Wuppertal diesem Spiel entgegen. Die Mannschaft ist in einer tollen Verfassung und vor allem in der Offensive mit den Routiniers Silvio Pagano, Gaetano Manno sowie Winter-Neuerwerb Yordi Teijsse eine Macht. Mit den Fans im Rücken wird der WSV den Rivalen aus Essen nach spannenden 90 Minuten mit 2:0 besiegen und ins Finale des Niederrheinpokals 2017 einziehen!

Tipp von Stefan Loyda: Dass sich Wuppertals Trainer Stefan Vollmerhausen, wie im Vorjahresfinale mit dem Einsatz von Sportdirektor Manuel Bölstler, erneut vercoacht ist unwahrscheinlich. Dennoch dürfte er vorsichtiger agieren, wie noch im Mai des vergangenen Jahres. Vielleicht dadurch sogar zu vorsichtig. Bei aller gedämpfter Stimmung im Umfeld und erst recht bei den Fans, darf für diese Partie nicht vergessen werden, dass der RWE in den letzten 17 Ligaspielen nur zweimal besiegt werden konnte. Die Essener Defensive muss erst einmal geknackt werden, das haben die Wuppertaler in beiden Liga-Duellen gegen die Rot-Weissen nicht geschafft. Die Demandt-Elf ist allen Unkenrufen zum Trotz gefestigt und wird sich auch dieses Mal wieder durchsetzen. Von daher: 2:0 für Essen.

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