Lob prasselte auf Tim Hoogland ein am vergangenen Freitagabend und das ganze Wochenende über; so viel und fast schon ehrfürchtig wie man beim VfL Bochum vielleicht zuletzt Marcel Maltritz huldigte, als der zum „Magic Malte“ aufstieg beim VfL. Einer seiner Nachfolger in der Innenverteidigung hatte ja unter größten Schmerzen 25 Minuten in Stuttgart durchgehalten. Hoogland war über den Platz gehumpelt in der Offensive, um dem Team allein mit seiner Präsenz und Willenskraft zu helfen. Das Wechselkontingent war ausgeschöpft, der 31-Jährige hielt durch, und am Ende dachten viele, er habe sich einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. Eine Vermutung, die sich nicht bestätigte: Das MRT am Montag ergab eine Verstauchung im Sprunggelenk.
Nach der Länderspielpause in Sandhausen, am 1. April, wird Hoogland definitiv wieder dabei sein können. Und sogar ein Einsatz am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue wollte der Verein gestern „noch nicht ganz ausschließen“. Das hätte womöglich auch für Peniel Mlapa gegolten. Auch der Stürmer, beim erst stark erspielten und dann stark erkämpften 1:1 in Stuttgart ausgewechselt nach einer Stunde, unterzog sich am Montag einer Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT). Und auch Mlapa hat sich ein Sprunggelenk verstaucht. Weil er aber wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt ist, hat der Stürmer etwas länger Zeit bis zum nächsten möglichen Pflichtspiel-Einsatz.
Dagegen ist ein Teamkollege heiß auf sein Comeback und mus sich wohl doch weiterhin gedulden. Stefano Celozzi hielt sich gestern jedenfalls nur in Krafträumen fit, das Mannschaftstraining auf dem Platz fand ohne ihn statt. Allerdings war der seit dem Hinspiel in Aue, seit Ende September verletzte Rechtsverteidiger nicht der einzige Mann, der fehlte.
Natürlich stand Cheftrainer Gertjan Verbeek selbst nicht auf dem Rasen, er ist bei seiner Lebensgefährtin in den Niederlanden. Sie erwartet wie berichtet ein Kind (das nach Vereinsangaben zumindest bis Montagmittag noch auf sich warten ließ). Zudem durften sich die beim 2:2 gegen Schalke ja komplett eingesetzten Jungprofis der Abteilung A-Jugend schonen, von Saglam bis Pavlidis. Unterm Strich bildeten beim von Co-Trainer Jan de Jonge federführend geleiteten Abschluss-Spiel jeweils sechs Feldspieler die Teams. Darunter war Thomas Eisfeld, der aber noch länger keine Option sein wird für die 2. Liga. Anders als Marco Stiepermann, bei dem es am Wochenende Entwarnung gab: Der Mittelfeldspieler hatte in Stuttgart früh einen nicht geahndeten Tritt auf den Fuß abbekommen und musste zur Halbzeit ausgewechselt werden.
Stiepermann ist nun aber wieder voll belastbar. Und ein gut aufgelegter Spielmacher ist gegen einen tief zu erwartenden Gegner wie Aue sicherlich ein mitentscheidender Faktor. „Wir müssen jetzt die gute Leistung von Stuttgart bestätigen, auch wenn Aue ein ganz anderer Gegner ist“, sagt sein Mittelfeld-Kollege Anthony Losilla. „Wir wollen drei Punkte holen. Das ist ganz wichtig.“