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Terodde will keine Rücksicht auf Bochum nehmen

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VfB - VfL: Terodde will keine Rücksicht auf Bochum nehmen
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Beim VfL Bochum vermissen sie Simon Terodde, beim VfB Stuttgart freuen sie sich über die 15 Tore des Stürmers. Vor dem Wiedersehen am Freitag (18:30 Uhr) sprachen wir mit ihm.

Herr Terodde, zum 29. Geburtstag haben Sie kürzlich ein ganz besonderes Geschenk bekommen. Terodde: Sie meinen die Maske?

Genau. Die müssen Sie seit dem Nasenbeinbruch aus dem Spiel gegen Kaiserslautern vor knapp zwei Wochen tragen. Ja, ich wurde vergangene Woche Mittwoch operiert und habe mir dann die Maske anfertigen lassen, Freitag stand ich schon wieder auf dem Trainingsplatz. Das lief eigentlich problemlos, ich habe mich schnell daran gewöhnt und auch im Spiel gegen Braunschweig am Montag hatte ich kein Problem. Es gibt keinen toten Winkel, ich sehe wirklich alles auf dem Spielfeld. Sonst würde ich ohnehin nicht auflaufen, wenn mich die Maske in irgendeiner Weise beeinträchtigen würde.

Reden wir über Tore. Sie kamen als Torschützenkönig der 2. Liga zum VfB Stuttgart. Ist dieser Titel nicht manchmal auch eine Belastung, weil er neuen Druck mit sich bringt? Druck würde ich nicht sagen, eine Belastung ist er auch nicht. Ich habe mich natürlich sehr über den Titel gefreut letztes Jahr, deswegen konnte ich den sportlichen Schritt Richtung Stuttgart ja auch überhaupt erst machen. Klar, die Erwartungshaltung von den Fans und dem Umfeld in Stuttgart war groß, das will ich nicht leugnen. Aber als die Mannschaft nach anfänglichen Schwierigkeiten und dem Trainerwechsel immer besser funktioniert hat, bin auch ich immer besser in Szene gesetzt worden.

Sie steuern auf die Titelverteidigung zu, Sie haben bisher 15 Mal getroffen. Das ist natürlich schön. Ich bin der, der am Ende der Kette steht. Ich bin kein Spieler, der drei Gegenspieler aussteigen lässt und den Ball dann in den Winkel schießt. Ich bin auf gute Zuspiele der Kollegen angewiesen, ich werde also gut gefüttert (lacht).

Am Anfang hat der Motor ja noch ein bisschen gestottert. Sind Sie in dieser Phase nervös geworden? Es waren ja auch neue Umstände. Der Vereinswechsel, der Umzug, ein anderes Umfeld – als Spieler braucht man da auch ein paar Tage und Wochen, um sich einzugewöhnen. Der Verein hat jahrelang in der Bundesliga gespielt, hier herrscht ein hoher Anspruch. Und wenn es sportlich nicht so läuft, gerade in den ersten Wochen ... ich will damit nicht sagen, dass man anfängt zu Zweifeln, das wäre total verkehrt. Aber natürlich habe ich mich schon geärgert, dass ich ein, zwei Torchancen habe liegen lassen. Aber ab dem siebten, achten Spieltag haben wir uns dann als Mannschaft gefunden und davon profitiere ich dann auch.

Angenommen, es klappt mit dem Aufstieg: Trauen Sie sich die 1. Liga zu? Manche behaupten ja, Simon Terodde wäre der perfekte Zweitligastürmer. Die Frage stelle ich mir dann im Mai oder im Juni. Da sollen andere urteilen, ob ich die Qualität für die erste oder eben nur für zweite Liga habe. Natürlich bin ich von mir überzeugt, keine Frage. Momentan interessiert mich das aber eher weniger.

Natürlich ist es der Ex-Verein, bei dem ich zwei wunderschöne Jahre hatte und dem ich viel zu verdanken habe. Bei den Fans hatte ich ein gutes Standing, aber das ist am Freitag zweitrangig, ich möchte das Spiel mit meiner Mannschaft gewinnen.

Simon Terodde über den VfL

Beim Torjubel nach dem 1:0 gegen den SV Sandhausen im Februar haben Sie sich den Daumen in den Mund gesteckt, als Geburtstagsgruß an ihre nun einjährige Tochter Milla. Wie hat sich Ihr Leben verändert, seit Sie Vater sind? Es ist ein schönes Gefühl, man trägt schon viel mehr Verantwortung. Nun kommt sie in ein Alter, wo es noch mehr Spaß macht, wo man sehr viel unternehmen kann. Sie läuft seit ein paar Wochen, fängt jetzt mit dem Sprechen an.

Wie wichtig war am Montag das 1:1 gegen Braunschweig, bei dem der VfB Stuttgart ja fast 50 Minuten zu zehnt spielen musste? Vom Spielverlauf her war es ein sehr wichtiger Punkt. Klar hatten wir uns vorgenommen, zu gewinnen. Aber wenn man dann so lange in Unterzahl spielen muss und kurz vor der Halbzeitpause den Ausgleichstreffer kassiert, dann sind das gleich zwei Nackenschläge. In der Kabine haben wir uns dann gesammelt, der Trainer hat uns gut eingestellt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann gut verteidigt, jeder war für den anderen da. Deshalb muss man am Ende zufrieden sein, zumal Braunschweig ein Aufstiegskandidat ist und wir unseren Abstand so halten konnten.

Der Aufstieg rückt immer näher. Denken Sie manchmal darüber nach oder verdrängen Sie den Gedanken? Es sind noch elf Spiele, insofern sind noch viele Punkte zu vergeben. Natürlich haben wir das Ziel Aufstieg, aber wirklich schon an das letzte Spiel der Saison zu denken, macht keinen Sinn. Wir fokussieren uns auf das Hier und Jetzt, auf den nächsten Gegner. Trotzdem stellt man sich manchmal vor, was hier im Mai los sein wird. Aber erst einmal müssen wir unsere Leistung weiter bringen. Wir wissen einfach, wie schwer ein Aufstieg ist, viele Spiele haben wir mit einem Tor Unterschied gewonnen. Insofern kommt jetzt erst einmal das Bochum-Siel, dann sehen wir weiter.

Der Wechsel nach Stuttgart – war das für Sie auch ein persönlich ein wichtiger Schritt, um sich weiterzuentwickeln? Auf jeden Fall. Ich habe sechs Jahre in der 2. Liga mehr oder weniger um Platz fünf bis zwölf gespielt. Nachdem Stuttgart abgestiegen ist, war mir sofort klar, dass sie die Ambitionen und das Potenzial haben, direkt wieder aufzusteigen. Deshalb war es sportlich für mich auf jeden Fall ein großer Schritt nach vorne. Ich bin natürlich froh, dass das auch bestätigt wurde und wir oben mit dabei sind und ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden. Als Spieler wollte ich ohnehin immer Verantwortung übernehmen, ich wurde kürzlich in den Mannschaftsrat aufgenommen und das macht schon stolz, dass die Leistung auf und neben dem Platz anerkannt wird. Momentan kann ich mich also nicht beklagen, aber am Ende steht über allem der Aufstieg. Persönliche Ambitionen muss man dem unterordnen.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit einem so jungen Trainer wie Hannes Wolf? Sehr gut. Da ist eine klare Handschrift zu erkennen, eine sehr sehr gute Ansprache, jeder bekommt seine Chance, kann sich über Trainingsleistung empfehlen. Wir haben hier eine hohe Konkurrenzsituation, wir sind hier nicht elf Spieler, die stets spielen, sondern jeder versucht, sich im Training anzubieten und wird dann auch belohnt. Das hält das Niveau enorm hoch, keiner kann sich zurücklehnen. Das passt extrem gut und das spiegeln auch die Ergebnisse wider. Natürlich wird Menschlichkeit bei Hannes Wolf groß geschrieben, jeder weiß, woran er ist.

Freitag geht es gegen Bochum. Mit welchem Gefühl gehen Sie in dieses Spiel? Mit dem Ziel, das Spiel zu gewinnen. Natürlich ist es der Ex-Verein, bei dem ich zwei wunderschöne Jahre hatte und dem ich viel zu verdanken habe. Bei den Fans hatte ich ein gutes Standing, aber das ist am Freitag zweitrangig, ich möchte das Spiel mit meiner Mannschaft gewinnen. Ich kenne natürlich die Stärken des VfL, deshalb sind wir gewarnt und wissen, dass es ein schwieriges Spiel wird. Ich freue mich natürlich, einige Leute wiederzusehen. Aber im Vordergrund stehen die drei Punkte, die zu vergeben sind.

Verfolgen Sie die Bochumer Spiele? Auf jeden Fall wenn wir nicht parallel spielen. Natürlich interessiert mich das, was die Jungs da treiben. Nach zwei Jahren beim VfL vergisst man das nicht so schnell. Sie stehen im Mittelfeld der Tabelle, hatten zwischendurch einen kleinen Hänger, viele Verletzte. Aber sie stehen ja jetzt immerhin auch so, dass sie auch nicht mehr nach unten schauen müssen.

Haben Sie noch Kontakte zu einigen Spielern? Klar, Patrick Fabian würde ich schon als Freund bezeichnen. Das ist eher selten im Fußball, dass man echte Freundschaften schließt, aber zu ihm auf jeden Fall. Bitter, dass er verletzt ist, ich hätte mich auf das direkte Duell mit ihm gefreut. Aber vielleicht nächstes Jahr. Obwohl, das will ich dann doch nicht hoffen, dass wir dann noch in einer Liga spielen (lacht). Auch zu Zeugwart Andreas Pahl habe ich noch regelmäßig Kontakt.

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