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Zwei Trainer unter Strom

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BVB: Zwei Trainer unter Strom
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Beim Spiel zwischen dem BVB und Leverkusen treffen zwei durchaus ähnliche Trainer aufeinander – mit unterschiedlichen Ausgangslagen.

Wie so oft schieden sich auch dieses Mal die Geister an Roger Schmidt und seinem Auftritt. Nachdem der Trainer von Bayer Leverkusen vorausgeblickt hatte auf das Bundesligaspiel bei Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr/live in unserem Ticker) waren sich die Beobachter nicht ganz einig: „Schmidt erhöht den Druck“, schrieben die einen, wohingegen die anderen meinten: „Schmidt zählt seine Stars an.“

Jenseits der semantischen Feinheiten ist nicht zu übersehen, dass das Klima rau ist am Rhein. "Ich finde schon, dass die einzelnen Spieler jetzt in der Pflicht sind. Wer's nicht bringt im Spiel und im Training, der kann bei Bayer Leverkusen nicht spielen", sagte Schmidt.

Druck auf Bayers Schmidt ist vor BVB-Spiel groß In der Fußballbranche sind solch markige Aussagen meist ein sicheres Indiz dafür, dass auch der Trainer selbst unter gewaltigem Druck steht. Denn Roger Schmidt eckt auch im eigenen Klub immer mal wieder an. Das kann man sich leisten, wenn die Ergebnisse stimmen – derzeit aber stimmen sie eher nicht: Das Ligaspiel gegen Mainz 05 ging 0:2 verloren. Tabellenplatz acht liegt deutlich unter den Erwartungen, in der Champions League steht man gegen Atletico Madrid vor dem Aus, im DFB-Pokal ist man längst gescheitert. Dem Fachmagazin Kicker zufolge ist die Trennung zum Saisonende „sehr wahrscheinlich“, der Druck ist in jedem Fall groß: „Ich erwarte in Dortmund eine Reaktion“, sagt Rudi Völler.

Der Sportdirektor hat Schmidt lange verteidigt, bis an die Grenze der Selbstverleugnung und teilweise darüber hinaus. Da war die Verwunderung nicht nur bei Völler groß, als er in der Zeit lesen musste, wie Schmidts Freund und Berater Marco de Angelis beklagte: „Man sollte Spieler und Trainer ernst nehmen und zum Ernstnehmen gehört doch auch, sie im richtigen Moment zu verteidigen, oder?“

Auch Tuchel stand bei Dortmund unter Feuer Nicht ausgeschlossen, dass sich auch Thomas Tuchel über diese Aussage wunderte. Tuchel ging es in der laufenden Saison durchaus ähnlich wie Schmidt: Mit seiner manchmal etwas eigenwilligen Art machte er sich im Klub und seinem Umfeld nicht nur Freunde, die öffentlichen und internen Diskussionen nahmen bis zur Winterpause deutlich zu – und das, obwohl die sportlichen Ziele voll im Blick sind: Dortmund liegt auf Rang drei, ist im DFB-Pokal noch dabei und muss in der Champions-League gegen Benfica Lissabon lediglich einen 0:1-Rückstand umbiegen.

Deutlich stärker als Schmidt stand Tuchel zeitweise unter Feuer. Wenn sich die Wege nun am Samstag wieder kreuzen, hat sich seine Lage allerdings erheblich entspannt, 14 von 18 möglichen Punkten nach der Winterpause haben die Lage einstweilen beruhigt.

Und so kann der BVB-Trainer recht entspannt Auskunft geben über die abgelaufene Woche. „Herausragend gut“, sei das Training gewesen, sagt Tuchel, der seine gute Laune auch dann nicht verliert, wenn man ihn auf Roger Schmidt anspricht. Beide sind nicht die besten Freunde, das ist ein offenes Geheimnis. In der Hinrunde, als Bayer Leverkusen 2:0 gewann, ging es nicht nur auf dem Platz zur Sache, sondern auch anschließend in der Pressekonferenz. Tuchel beschwerte sich über die vielen Fouls des Gegners, Schmidt giftete zurück – es war ein Streitgespräch, wie es in der Bundesliga selten öffentlich ausgetragen wird. Tuchel: "Zeigen, dass das ein Heimspiel ist"

„Das ist kein Thema mehr“, sagt Tuchel nun – erwartet aber die Leverkusener Mannschaft ähnlich aggressiv: „Leverkusen spielt sehr intensiv“, sagt er. „Sie sind darauf aus, in der gegnerischen Hälfte den Ball zu erobern. Das bedeutet ein aggressives Zweikampfverhalten.“ Beim letzten Aufeinandertreffen kamen die technisch überlegenen BVB-Spieler damit nicht zurecht, inzwischen aber kann die Mannschaft auch körperlich deutlich besser dagegenhalten. „Wir müssen fußballerische Lösungen finden und uns körperlich wehren“, sagt Tuchel. „Es gilt zu zeigen, dass das ein Heimspiel ist.“

Zumindest auf dem Platz also dürfte es wieder einmal ordentlich zur Sache gehen – und wohl auch daneben, wo sich zwei Trainer begegnen, die ständig unter Strom stehen. Und der Einsatz ist für beide hoch: Wer gewinnt, hat erst einmal Ruhe. Wer verliert, muss mit Diskussionen leben.

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