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Bochum: Koller lässt keine Kritik am Keeper zu
„Nicht blind und doof anstellen“

Bochum: Koller lässt keine Kritik am Keeper zu
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Die Hoffnungen auf einen geordneten Trainingsbetrieb vor dem ligafreien Wochenende erfüllten sich nicht. Das liegt zum einen daran, dass die verletzten Oliver Schröder, Matias Concha, Marcin Mieciel und Mergim Mavraj entweder noch bei der Reha sind oder ihr Übungsprogramm auf dem Platz nur eingeschränkt verrichten können. Marcel Koller: „Dass die vier noch in dieser Woche zurückkehren und voll belastbar sind, ist unwahrscheinlich.“

Doch nicht nur das Quartett fehlt dem Coach, die Abstellungen von Dennis Grote und Ivo Ilicevic, Daniel Imhof, Anthar Yahia und Stanislav Sestak für ihre Nationalmannschaften lichteten die Reihen weiter. So rieben sich die Kiebitze verwundert die Augen, als die A-Junioren Stefan Grummel und Tomasz Welnicki am Dienstag Vormittag bei den Profis trainierten. Am Nachmittag fehlte das Duo aber schon wieder wegen einer Einladung zur Westfalenauswahl.

Koller: „Die Situation ist natürlich blöd, aber es geht anderen Vereinen ja genauso.“ Dennoch zieht der Fußballlehrer sein Programm so durch, als seien alle Mann an Bord, arbeitet auch im taktischen Bereich. Keinen Gedanken allerdings verschwendete der Linienchef an die Möglichkeit eines Testspiels: „Geht doch gar nicht, wen soll ich denn da aufstellen?“

Foto: firo

Dienstag hat Koller den anwesenden Akteuren noch einmal eine DVD vor Augen geführt. Die bewegten Bilder beschäftigten sich mit ausgewählten Szenen aus der ersten und mit Sequenzen aus der zweiten Halbzeit der Partie in Hannover. Koller auch noch im Nachhinein kopfschüttelnd: „Das war ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ Aber der Ex-Kölner muss sich nicht sorgen, dass seine Mannschaft nicht erkannt hat, wie leichtfertig die Punkte liegen gelassen wurden. „Sie haben sich maßlos über ihre erste Hälfte geärgert.“

Schmunzeln muss Koller, der am Sonntag und Montag bei der Trainertagung in Hamburg weilte, über den derzeitigen Tabellenstand: „Das sieht schön aus, alles okay. Aber wenn man sich die Punkte anschaut, dann ist schnell wieder der Alltag eingekehrt.“ Der Schweizer hat die Ruhe weg und ist weit davon entfernt, nach einer schlechten Halbzeit in Niedersachsen gleich alles in Frage zu stellen: „Wir haben doch dann gezeigt, was wir können. Wir hätten das Match eigentlich noch gewinnen müssen.“

Vielleicht ist es noch ein Lernprozess, auch in Phasen wie nach dem 2:2-Ausgleich ein bisschen ruhiger statt überhastet zu reagieren. Koller betont: „Dass wir weiter marschiert sind ist in Ordnung, aber wir dürfen uns dabei nicht blind und doof anstellen.“ Deshalb erklärt der Trainer auch nüchtern: „Die Automatismen greifen im Team noch nicht. Zwar ist der menschliche Integrationsprozess abgeschlossen, aber der fußballerische dauert noch an.“

Klar, was sich der harte Kern der Verbliebenen in den letzten Jahren angeeignet hat, können die Neuen in sieben Wochen noch nicht eins zu eins umsetzen.

Dass mittlerweile im Internet eine Torwartdiskussion entbrannt ist, lässt den Übungsleiter völlig kalt: „Ich zweifel nicht an Jan Lastuvka. Ich bin absolut nicht bereit, darüber auch nur nachzudenken.“ Klar und unmissverständlich, selbst die hin und wieder aufkommende Kritik an Joel Epalle versucht er im Keim zu ersticken: „Wenn man Joel in der zweiten Etage anspielt, ist er chancenlos. Wie er später dann aufgetrumpft hat, zeigt deutlich, dass die Wurzel des Übels nicht bei ihm lag.“

Am Wochenende übrigens hat Koller seinem verbliebenen Kader zwei freie Tage gewährt: „Das hat die Mannschaft nach den bisher gezeigten Leistungen auch verdient.“

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