Doch nun steht das wahrscheinlich schwierigste Spiel der gesamten Saison vor der Tür – jeder erwartet einen Sieg beim Tabellenletzten aus Mainz. Dieses Unterfangen dürfte sich aber nicht als so einfach darstellen wie erwartet. Davor warnt auch Kevin Wolze: „Wenn wir das Spiel in Mainz vergeigen sollten, dann wären die Big Points gegen Münster nicht mehr viel wert.“ Und auch Trainer Ilia Gruev erwartet alles andere als eine leichte Aufgabe: „Mainz hat in Osnabrück gewonnen. Der Tabellenstand spielt keine entscheidende Rolle“, berichtet der Bulgare und führt fort: „Die Liga ist sehr ausgeglichen. An einem guten Tag kann jeder jeden schlagen. Auf dem Papier erscheint die Partie einfach für uns, aber die Realität sieht anders aus: Wenn wir nicht zu 100 Prozent konzentriert sind, können wir Probleme bekommen.“
Wenn wir nicht zu einhundert Prozent konzentriert sind, können wir Probleme bekommen
Ilia Gruev (MSV Duisburg)
Trotz dessen habe der Dreier gegen Münster der gesamten Truppe gut getan: „In diesem Spiel hat die Mannschaft Größe gezeigt“, weiß der 47-Jährige und ergänzt: „Wir haben als Tabellenführer den Anspruch in Mainz zu bestehen. Es war ein hartes Stück Arbeit uns in diese Position zu hieven – aber es wird genauso schwer, diese Ausgangslage auch zu bestätigen.“
Auffällig ist jedoch, dass der MSV bei aller neu gewonnenen Offensivpower die Defensive zu vernachlässigen scheint. Das alte Fort Knox in Wedau scheint allmählich zu bröckeln. Diesen Fakt sieht der Trainer aber nicht als so schwerwiegend an: „Am meisten freut es mich, dass wir von möglichen neun Punkten sieben geholt haben“, analysiert Gruev, fügt dann aber an: „Klar hätte ich mir gewünscht, dass wir nach der Führung gegen Münster unser Ballbesitzspiel aufziehen und keine Gefahr mehr aufgekommen wäre. Aber es kam anders und das macht den Fußball doch so interessant. Ob 3:2 oder 1:0 – wichtig sind drei Punkte.“
Ob stabile Defensive oder starke Offensive – der MSV fährt laut Wolze mit breiter Brust nach Mainz: „Natürlich ist das Selbstvertrauen sehr groß, aber das war es vorher auch schon. Wenn wir unsere Spiele seriös bestreiten, können die anderen Teams machen was sie wollen – dann bleiben wir oben.“