Bochums Mittelfeldspieler mit der Rückennummer 10 strahlt dabei voller Zuversicht: „Das war vor Weihnachten noch ganz anders.“ Als er sich überhaupt nicht festlegen wollte, ob die Spielzeit 2016/17 für ihn schon beendet ist.
Rückblick: Am 24. Oktober auf dem Betzenberg bekam Eisfeld einen Schlag aufs rechte Knie. Am 7. November dann die Operation bei Dr. Boenisch in Augsburg. Ein Eingriff, der nur 20 Minuten dauerte, aber danach eine monatelange Pause nach sich zog. Ende der Woche nun wirkte Eisfeld sichtlich erleichtert. Seit sechs Wochen in der Reha hat er riesige Fortschritte gemacht und Vereinsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer bestätigt dies: „Ich bin mit seinem Heilungsverlauf sehr zufrieden.“
Erstmals wieder auf dem Trainingsplatz
Und so ist es nicht auszuschließen, dass Eisfeld bereits in dieser Woche erstmals wieder den Rasen des Trainingsplatzes betreten wird. „Nach Rücksprache mit den Trainern und Stefan Bienoßek sind erste Ball- und Koordinationsübungen geplant.“ Auch wenn es von der medizinischen Abteilung vor Monaten keine Prognose, was die Dauer der Genesung angeht, gab, so wirkten die Beteiligten äußerst zurückhaltend. Eisfeld: „Daran hat sich auch heute nichts geändert, denn noch ist völlig unklar, wie das Knie zum Beispiel bei Richtungswechseln oder Sprüngen, erst recht bei einer 100-prozentigen Belastung reagiert.“ Dann gesteht er ein: „Ich habe viel Muskelmasse verloren, das muss sich erst wieder stabilisieren.“
Doch der Optimismus ist plötzlich wieder da: „Noch vor Weihnachten habe ich gedacht, die hin und wieder auftretenden Probleme werfen mich zurück. In Wirklichkeit habe ich in der Ruhrsport Reha in den letzten sechs Wochen einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Dafür danke ich allen, die mir geholfen haben, sehr.“
Als Anfang November klar war, wie schwer das Knie geschädigt war, stand es um das Innenleben von Thomas Eisfeld nicht zum Besten: „Die Unsicherheit, das Warten auf den Operationstermin, das war eine schlimme Zeit, aber an das mögliche Ende meiner Karriere habe ich keine Sekunde gedacht.“ Bei einem Mannschaftskollegen hat er sich Mut geholt: „Patrick Fabian ist mein Vorbild. Vor seiner Leistung habe ich riesigen Respekt. Er ist nach vier Kreuzbandrissen zurückgekommen und das ist mental mit Sicherheit keine einfache Sache. Bei mir hat die schwere Verletzung an den Nerven gezehrt, weil es mich zum ersten Mal schwer erwischt hat. Aber Patti hat mich wieder aufgerichtet und mir Mut gemacht.“ Seit Monaten nun sitzt er bei jedem Heimspiel auf der Tribüne, begleitete die Mannschaft auch mit nach Fürth und Hamburg und schaute sich die übrigen Partien im Fernsehen an. „Was seit September in unserer Mannschaft passiert, das habe ich noch nie erlebt. Unsere Misere zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. So etwas hinterlässt im Team spuren.“
Nach den Gesprächen mit den Beteiligten zu Wochenbeginn, freut er sich nur noch auf den Rasen. Dass bei den derzeitigen Witterungsverhältnissen dieser nicht ganz so grün ist, ist ihm völlig egal: „Ich spiele für mein Leben gerne Fußball und wenn ich jetzt wieder raus darf, wird das für mich ein besonderes Erlebnis sein, denn so eine Ewigkeit war ich noch nie vom Grün und vom Ball getrennt.“ All zu hohe Erwartungen in Richtung Comeback, will er noch nicht öffentlich machen: „Ich bin noch lange nicht bei 100 Prozent. Und wenn ich im Mannschaftstraining bin, heißt das ja noch lange nicht, dass mich der Trainer aufstellt. Aber ich bin mir sicher, ich bekomme in der Rückrunde noch meine Chance.“