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Vitaly Janelt hat aus seinen Fehlern gelernt

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Donnerstagmittag in der Presseabteilung des VfL Bochum. Nach dem Vormittagstraining mit anschließender Videoanalyse kam Vitaly Janelt gut gelaunt zum Gesprächstermin mit RS.

Wohl auch deshalb, weil er wenige Minuten zuvor ein Signal von Trainer Gertjan Verbeek erhalten hat: „Ich darf als 19. Spieler mit zur Generalprobe nach Münster.“

Endlich wieder Fußball, endlich wieder Mitglied einer Mannschaft zu sein und endlich keine negativen Schlagzeilen als Rucksack auf dem Buckel zu haben. Mit dem Wechsel vor zwei Wochen zum VfL Bochum will der 18-jährige Mittelfeldspieler seine Altlasten endlich zu den Akten legen. Bei RB Leipzig hatte der Youngster zuletzt überhaupt keine Rolle mehr gespielt. Ihm war ein unliebsamer Zwischenfall während eines U19-Lehrgangs des DFB zum Verhängnis geworden. Die Geschichte ist oft genug geschrieben und besprochen worden, doch stets ist über das Nachwuchstalent etwas verbreitet worden, ohne wirklich seine Meinung zu der Geschichte zu hören. Nun mit Abstand von etwa einem Vierteljahr will und muss er nicht mehr darüber reden. Zumindest für die nächsten anderthalb Jahre trägt er das Trikot des VfL Bochum und freut sich sein Talent auf unbelastetem Boden unter Beweis zu stellen: „Ob bei der U19 oder bei den Profis, ich wurde hier sofort super aufgenommen und habe mich von der ersten Minute an sehr wohl gefühlt.“

In der ersten Woche haben ihm die VfL-Verantwortlichen erst einmal aus der Öffentlichkeit genommen, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich einzugewöhnen. Janelt: „Seit Oktober durfte ich nicht mehr für Leipzig spielen. Da haben mir die Testeinsätze bei der U19 gegen Fortuna Köln und am letzten Samstag gegen Eintracht Frankfurt unheimlich viel Spaß gemacht.“ Und dann gibt der geläuterte Youngster noch ein Bekenntnis ab: „Ich weiß, was ich falsch gemacht habe. Das Kapitel ist für mich abgeschlossen. Mein Blick geht nur noch nach vorn.“

Beim VfL will er den Durchbruch schaffen – am liebsten im zentralen Mittelfeld, auch wenn ihn Verbeek in den Trainingsspielen bereits als Linksverteidiger ausprobierte. Janelt: „Letztendlich ist es mir egal, wo ich spiele. Wichtig ist nur, dass ich überhaupt wieder regelmäßig spiele.“ Und dann erfüllte sich in Münster bereits sein Wunsch. Mit der Rückennummer 20 wechselte ihn Verbeek zur Halbzeitpause ein, allerdings tatsächlich auf der linken Abwehrseite. Janelt: „Es hat sehr viel Spaß gemacht erstmals bei den Profis dabei zu sein.

Warum es ausgerechnet zum VfL Bochum ging, verrät der gebürtige Hamburger: „Mein Berater hat sehr gute Kontakte zum VfL und Christian Hochstätter und Sebastian Schindzielorz haben auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Ich bin hier bestens aufgehoben.“

Bevor er jedoch beim VfL einen zunächst auf anderthalb Jahren befristeten Ausleihvertrag unterschrieb, hat er sich bei Görkem Saglam schlaugemacht: „Mit ihm habe ich in der U19-Nationalmannschaft gespielt. Er hat viel Gutes über den VfL zu erzählen gehabt.“ Seit seiner Suspendierung im Oktober wartet er auf seine zweite Chance im Nationaltrikot. Schließlich beginnen im Sommer die EM-Qualifikationsspiele. Doch damit befasst er sich jetzt nicht mehr: „Natürlich möchte ich hier beim VfL den Sprung ins Seniorenteam schaffen, aber ich freue mich auch auf die U19. Die Staffel West ist wohl die stärkste in Deutschland. Würde der VfL über die gesamte Spielzeit in Bestbesetzung spielen, würde man garantiert ein Wörtchen um die deutsche Meisterschaft mitreden.“

Ungewohnt dürften für ihn die Fahrten zu den U19-Spielen werden: „Man ist hier eine Stunde unterwegs, wenn wir mit der Jugend von Leipzig auf St. Pauli spielten, waren es bis zu acht Stunden Busfahrt mit Übernachtung. In Bochum jedenfalls sind die Verantwortlichen froh, ein so renommiertes Fußballtalent für den Klub gewonnen zu haben. Hochstätter: „Vitaly gehört in seiner Altersklasse zu den besten, die der deutsche Fußball auf seiner Position zu bieten hat. Er ist im defensiven Mittelfeld variabel einsetzbar, insofern musste ich keine Sekunde überlegen, als wir die Chance bekamen, ihn zu verpflichten.“ Und wie sieht das Janelt?: Der VfL hat die jüngste Mannschaft der 2. Bundesliga, hier wird ähnlich wie in Leipzig auf junge, entwicklungsfähige Spieler gesetzt. Ich möchte in Bochum meine ersten Schritte im Profifußball machen und hoffe, dass ich meine Fähigkeiten gewinnbringend einsetzen kann.

Bei seinen ersten beiden Einsätzen in der U19 wurde den wenigen Zaungästen klar, dass der VfL einen Jugendnationalspieler mit ganz viel Potenzial an sich binden konnte. Jetzt liegt es an dem Talent, den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Und da man bekanntlich aus Schaden klug wird, dürfte Janelt auch vom Kopf her frei sein für den nächsten Schritt im VfL-Trikot.

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