Bei der Ballannahme nach etwa einer halben Stunde Spielzeit hüpfte ihm das zu kontrollierende Objekt erstaunlich zu weit vom Fuß weg, mit einem Foul an Pawel Olkowski behalf sich der Mannschaftskapitän von Borussia Dortmund. Freistoß für den 1. FC Köln, Kopfball, Tor. Schwarz-Gelb musste fortan dem Rückstand hinterherlaufen - und das gegen eine defensiv so starke Mannschaft wie den FC. "Mir geht es um den Ballverlust. Das ist mein Fehler", kritisierte sich Schmelzer, "ich darf den Ball nicht verlieren und dann auch noch Foul spielen. Ich glaube, wenn der Fehler nicht passiert und Köln nicht in Führung geht, dann wäre das Spiel in unsere Richtung gelaufen."
Das war schon recht viel der Einsicht, weil es ja theoretisch auch möglich gewesen wäre, die Folgen dieses Freistoßes besser zu unterbinden. "Beim Gegentor haben wir schlampig und unaufmerksam verteidigt", sagte Trainer Thomas Tuchel, "dadurch wurde die ohnehin komplizierte Aufgabe noch schwerer." Auch der Zeitpunkt des Malheurs ärgerte den Trainer. "Ich fand, dass wir sehr gut begonnen haben und dann kriegen wir in einer Phase, in der das nicht in der Luft liegt durch eine Unachtsamkeit das Gegentor." Bitter sei das. Sagte Tuchel. Sagte Schmelzer, weil allzu oft die erste Unachtsamkeit auch zum ersten Gegentor führe. "So ein einfacher Fehler darf uns nicht passieren", haderte auch Sportdirektor Michael Zorc, "wir können in dieser Szene sogar einen Konter fahren." Weniger intensiv wurde diskutiert, dass es der BVB in den folgenden 60 Minuten nicht verstand, Gefahr vor dem Kölner Tor heraufzubeschwören.
Umso erleichterter war Schmelzer, dass am Ende Marco Reus des Weges kam und das 1:1 doch noch erzielte. "Wir müssen zufrieden sein, dass wir den Ausgleich noch gemacht haben. Es war extrem wichtig, gegen einen direkten Konkurrenten nicht zu verlieren."