Diesen Ruf haben sich die Bochumer in den vergangenen Jahren erarbeitet. Zum elften Mal ist der VfL Anfang 2017 beim Turnier in Mülheim am Start, regelmäßig war er ganz vorne mit dabei. Das soll natürlich auch am 8. Januar nicht anders sein. VfL-Legende Michael „Ata“ Lameck sieht jedenfalls keinen Grund für Bescheidenheit. „Wir sind ehrgeizig, die Jungs möchten den Pokal gerne holen. Wenn unsere übliche Mannschaft kommt, sind wir nur schwer zu schlagen“, sagt der 67-Jährige selbstbewusst.
Lameck selbst wird sich zwar nicht mehr auf den Platz begeben, aber er wird von der Seitenlinie aus verfolgen, wie sich seine Jungs in der Gruppe A mit dem FC Schalke 04, Rot-Weiss Essen und der SG Wattenscheid 09 duellieren. Eine stark besetzte Gruppe, die schon in der Vorrunde viele emotionale Spiele garantiert. Lameck weiß: „Das NRW-Traditionsmasters ist ein Turnier geworden, bei dem die Fans auf ihre Kosten kommen. Es spielen tolle Mannschaften mit und es fallen viele Tore. Dazu ist die Bude voll. Wir haben immer richtig Spaß dort.“
Ein Selbstläufer wird das Turnier für den VfL aber nicht. Insbesondere Titelverteidiger Schalke ist ein harter Konkurrent, aber auch Wattenscheid ist nicht zu unterschätzen, schließlich wird der Lokalrivale im direkten Duell besonders motiviert sein. Lameck sieht's pragmatisch: „Es gibt keine schwere oder leichte Gruppe. Wenn wir das Turnier gewinnen wollen, müssen wir sowieso jeden schlagen. Und ein bisschen Glück gehört in der Halle auch dazu.“
Beim Blick auf die härtesten Gegner schätzt Lameck unter anderem den MSV Duisburg stark ein, der in der Gruppe B einsortiert ist. Auch auch den Gast aus Nürnberg hat er im Blick. Trotzdem sind die zwei Favoriten für ihn klar: „Schalke oder wir werden es wohl machen.“
Natürlich steht beim NRW-Traditionsmasters nicht nur der Sieg im Mittelpunkt. Für Lameck ist es immer wieder eine willkommene Gelegenheit, alte Freunde zu treffen. „Wenn ich den Klaus Fischer sehe und meine anderen alten Jungs, das ist auch eine Freude für mich.“ Und wenn es nebenher noch einen Pokal zu gewinnen gibt, nimmt man den gerne mit. „Warum sollen wir den Pokal nicht holen?“, fragt Lameck rhetorisch. Ja, warum eigentlich nicht?