Es lief die 108. Spielminute: Eine Ecke von Kevin Grund wurde zu RWE-Kicker Rabihic an die Strafraumkante verlängert. Dieser nahm den Ball volley aus der Luft und zimmerte ihn ins bis dato vernagelte Schonnebecker Tor. "Ich habe mir gedacht, ich nehme den jetzt einfach direkt und dann hat das auch gepasst", berichtet Rabihic, der gegen den Essener Stadtrivalen wieder in der Startelf stand. Wenn auch auf der ungewohnten Position auf der linken Außenbahn. Der 23-Jährige nahm das jedoch locker hin: "Ich bin das zwar nicht gewöhnt, aber ich kann es spielen. Außerdem meine ich, dass das Zusammenspiel mit Kevin auf der linken Seite ganz gut geklappt hat."
In der Liga gegen Wiedenbrück wurde der im bosnischen Sanski Most geborene Mittelfeldspieler zuletzt noch aus der Startelf herausgenommen. Da ist das Führungstor genau die richtige Bewerbung für eine Rückkehr am Sonntag beim Bonner SC. "Für mich war das natürlich sehr wichtig, Tore sind immer wichtig. Letztendlich ist das aber eine Trainerentscheidung und ich werde weiter Gas geben, um mir meinen Platz zu verdienen", bleibt Rabihic ruhig.
Genau diese Ruhe war es auch, die Rot-Weiss Essen ins Pokalhalbfinale gebracht hat, auch wenn die Elf von Trainer Sven Demandt spielerisch über weite Strecken nicht überzeugte. Rabihic: "Wir wissen, dass so lange wir die Null halten, wir vorne immer noch ein Tor machen können. Wir haben uns immer geduldig gezeigt. Wir wussten, dass wir irgendwann dafür belohnt werden."
Auch wenn die Fans diese stoische Ruhe nicht immer befürworteten: Rabihic: "Das kriegen wir mit, aber wir haben versucht das auszublenden."