RevierSport begab sich nach dem 2:2 gegen den VfR Aalen auf Stimmenfang:
402 Minuten dauerte es, bis der Bann in der Schauinsland-Reisen-Arena gebrochen war. Doch auch nach dem Treffer von Kingsley Onuegbu fand der MSV nicht wirklich in die Partie. Der Nigerianer konnte sich aus diesem Fakt keinen Reim machen: "Wir waren in der einen oder anderen Situation total verunsichert, dafür habe ich keine Erklärung," gestand der Stürmer. "Wir haben zwar viele Ausfälle, aber das darf keine Ausrede sein. Wir haben immer noch genügend Qualität im Kader." Doch diese reichte auch im fünften Spiel in Folge nicht, um drei Punkte in Duisburg zu behalten: "Das ist im Großen und Ganzen alles sehr, sehr bitter."
Auch Zlatko Janjic konnte endlich wieder einen eigenen Treffer bejubeln. Und das, obwohl der nominelle Angreifer auf die Außenposition ausweichen musste: "Klar ist das nicht meine Lieblingsposition, aber wenn der Trainer möchte, dass ich dort spiele, dann mache ich das", erklärte der 30-Jährige und fügte hinzu: "Jeder muss sich in den Dienst der Mannschaft stellen." Die Passivität im Spiel der Zebras konnte sich aber auch der Bosnier nicht erklären: "Bis zum Ausgleich hatten wir alles im Griff. Danach haben wir komplett die Orientierung verloren, das darf uns einfach nicht passieren. Daran sieht man, dass wir mental noch nicht aus dem Loch raus sind", wusste Janjic.
Das sah auch Ivica Grlic so: "Ich habe die Verunsicherung der Mannschaft gespürt, das nötige Selbstvertrauen war nicht da", berichtete der MSV-Sportdirektor. "Das wir dann zwei solche Tore kassieren - das kann ich einfach nicht nachvollziehen. Da haben wir Aalen eingeladen." Ein Lob hatte er aber doch noch übrig: "Die letzten 15 Minuten haben mir schließlich gut gefallen, so habe ich die Truppe in Erinnerung."
Und was sagte der Trainer zu der Leistung? Ilia Gruev haderte mit der Einstellung seiner Männer: "Ich verstehe nicht, wieso wir erst gegen Ende so gespielt haben, wie ich es sehen möchte: Mit viel Leidenschaft, Engagement und Selbstvertrauen", fragte sich der Bulgare und ergänzte: "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, waren aber zu verkrampft. Wir konnten unser Potenzial nicht voll ausschöpfen."
Sein Pendant Peter Vollmann war mit dem Punktgewinn in Duisburg nicht unzufrieden: "Es war von beiden Mannschaften ein sehr interessantes Spiel. Als Resümee denke ich, dass der Punkt in Ordnung geht."