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Torlos, furchterregend, Halloween

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msv duisburg, 3. Liga, Ilia Gruev, Saison 2016/17, msv duisburg, 3. Liga, Ilia Gruev, Saison 2016/17 Foto: Stephan Eickershoff
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Gemütlich ist es im Schwabenland. Das Stadion der SG Sonnenhof Großaspach wirkt heimelig wie ein Wohnzimmer. Die Menschen dort sind alle nett.

Der Klub nennt sich „Dorfverein“ und weist auf der altertümlichen Anzeigentafel „Dorf“ gegen „Gast“ aus. Doch die Idylle täuscht. Wenn ein einzelner Freund der Mannschaft von Sonnenhof unter 2400 Zuschauern das Fan-echo anstimmt und ihm maximal drei antworten, dann wirkt das so gruselig, als feierte man im Süden schon am Samstag Halloween.

In der ersten Halbzeit einen Punkt gewonnen, in der zweiten Halbzeit zwei verloren.

Mark Flekken

Fast ebenso schaurig war auch der Auftritt der Zebras beim 0:0 gegen den Tabellenfünfzehnten. Zumindest in der ersten Halbzeit. Und zwar genau deshalb, weil es sich der Spitzenreiter auf Gastspielreise sehr lange sehr gemütlich machte: hinten dicht und nach vorne auf den lieben Gott hoffend oder auf das Quäntchen Glück, „das uns heute gefehlt hat“, wie Mittelfeldmann Tugrul Erat nachher sagte. Torhüter Mark Flekken befand in seiner Bilanz eines für ihn weitgehend tatenlosen Nachmittags: „Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir einen Punkt gewonnen. Aufgrund der zweiten Halbzeit zwei Zähler verloren.“ Trainer Ilja Gruev freundet sich derweil mit der Bezeichnung „die Minimalsten der Liga“ an und nahm das Wort im Pressegespräch nach dem Spiel auf. 14 Tore reichen für 25 Punkte. Für Tabellenplatz eins und nach den Spielen vom Wochenende dafür, den Vorsprung um einen weiteren Punkt auszubauen. Respekt! Es hätten gegen biedere Schwaben drei sein können. Dafür reichte freilich die offensive Wucht der Zebras nicht.

Zlatko Janjic hatte in der 16. Minute die beste Chance, als ihm Martin Dausch bei seinem Comeback nach etwas mehr als einem Jahr perfekt auflegte. Dausch: „Ich hätte auch selbst schießen können, aber Zlatko macht so einen Ball zu 95 Prozent.“ Am Samstag nicht, weil David Yelldell, der Ex-Duisburger, sein Bein vor den Ball brachte. Tugrul Erat (17.) spielte sich auf rechts einmal durch, fand für seine Post aber keinen Empfänger. Was war noch? Kevin Wolze (71.) mit einem Schuss aus der Distanz spät in der zweiten Halbzeit. Dann eine Situation vor dem Tor, die Stanislav Iljutcenko (80.) nicht schnell genug zu nutzen wusste. Mehr war nicht. Für die Mitschrift zum Spiel hätte ein Bierdeckel gereicht. Auch deshalb, weil der MSV Standardsituationen vor allem als Amtshandlungen und nicht als Gefahrenmomente bearbeitete.

Die MSV-Fans, die sich wie bei einem Heimspiel fühlen durften, hatten reichlich Zeit, ihre Lieder anzustimmen und Zeile für Zeile unbehelligt vom Geschehen auf dem Rasen abzusingen. Lob gab es vor allem für die Defensive. Die SG Großaspach konnte mit einer taktischen Variante den MSV nur in den ersten neun Minuten überraschen. Dann war da noch ein Schuss von Tim Röttger (63.) übers Tor. Der ins Team zurückgekehrte „Herzchirurg“ Branimir Bajic und sein mindestens ebenso kaltblütiger Kollege in der Innenverteidigung, Dustin Bomheuer, erklärten den MSV-Strafraum zur No-Go-Area für Dorfkicker. Das war ganz im Sinne des Trainers, der sagte: „Wir verlassen uns lieber auf die Defensive.“ Wenn die Null stehe, habe man mit Sicherheit schon mal einen Punkt. Und die Null stand beim MSV in dieser Saison bei 13 Spielen schon sieben Mal.

So schön das klingt: Mit einem Punkt pro Spiel steigt niemand auf. Eine Einsicht, die dem Coach irgendwann im Sonnenhof ebenfalls aufdämmerte. Er brachte zur Schlussoffensive Iljutcenko und Kingsley Onuegbu. Auf der Zielgerade des furchterregend torlosen Kicks stand so ziemlich jeder, der im Verdacht steht zu wissen, wo das Tor steht, auf dem Platz. Mehr als einen klaren Feldvorteil und ein paar Ecken brachte das nicht. Schon irgendwie schaurig.

Yelldell verletzt raus

Präsident Ingo Wald hätte gern mehr Tordrang gesehen. Zumal das Remis Druck vor dem Heimspiel gegen Halle am Samstag aufbaut. Sportdirektor Ivica Grlic nannte die erste Halbzeit „schwach“ und war nur mit größerem Spielwitz nach der Pause einverstanden. Keine Pointe zündete. So blieben die Zebras zum zweiten Mal in Folge ohne Tor. Das ist kaum komisch.

Immerhin einer hatte Freude: Martin Dausch lief nach einem Jahr ohne Meisterschaftseinsatz in der Startformation mit auf. Der Mann, der wesentlich zum Aufstieg des MSV vor anderthalb Jahren beitrug, sprang für den gesperrten Fabian Schnellhardt ein. Dausch: „Es hat Spaß gemacht.“ Zumindest für 69 Minuten. Dann ersetzte ihn Enis Hajri. Coach Gruev belohnte einen engagierten Einsatz mit sehr freundlichem Schulterklapsen. Für David Yelldell verlief das Wiedersehen mit dem MSV, den er nach dem 0:5 im Pokalfinale gegen Schalke 2011 verlassen hatte, schmerzhaft. Nach einem Zusammenprall mit Tim Albutat musste der Torwart kurz vor Schluss mit einer Hüftblessur raus.

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16 MSV Duisburg 18 7 3 8 24:25 -1 24
17 Hallescher FC 17 7 3 7 26:28 -2 24
18 Arminia Bielefeld 18 5 7 6 25:23 2 22
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
18 VfB Lübeck 18 2 5 11 13:38 -25 11
19 SC Freiburg II 18 3 1 14 20:36 -16 10
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