Dank einer Ausstiegsklausel konnte der 39-jährige Ex-Profi den FC Türkiye Wilhelmsburg in Richtung Ahlen verlassen. In der Oberliga Hamburg machte Albayrak gute Arbeit und konnte den FC Türkiye in die Spitzengruppe führen. Deshalb fiel ihm sein Abschied aus Wilhelmsburg auch gar nicht so einfach. "Ich habe mir da etwas aufgebaut und eine echte Einheit geformt. Aber als der Anruf aus Ahlen kam, da musste ich eine Entscheidung treffen. Ich will als Trainer hoch hinaus und die Regionalliga West ist eine äußerst attraktive Liga. Und Ahlen? Rot Weiss Ahlen ist deutschlandweit bekannt - ein echter Traditionsklub", erklärt der gebürtige Türke seine Entscheidung. Mit ihm Gepäck an die Werse hat er auch Co-Trainer Hasan Ugur mitgebracht. "Hasan ist mein Vertrauter. Er hat sich die Mannschaft gegen Schalke II angeschaut und mir gesagt, dass wir daraus etwas machen können", sagt Albayrak.
In der Saison 2013/14 heuerte Albayrak als Feuerwehrmann beim KFC Uerdingen an und brachte Murat Salar mit. Das Duo sollte das Unmögliche möglich machen und den KFC in der Liga halten - eine echte mission impossible wie Albayrak heute weiß: "Damals war der ganze Obstkorb in Krefeld verdorben. Ich habe das nur gemacht, weil ich ein Herz für den KFC habe. Aber im Nachgang muss ich sagen, dass das der Wahnsinn war, was da ablief. Dieses Schiff konnte man nicht mehr auf Kurs bringen. Unmöglich!"
Die Situation in Ahlen schätzt der ehemalige Profi von Werder Bremen und Arminia Bielefeld anders ein. Nach seiner ersten Einheit am Dienstagabend spricht Albayrak bereits von einem interessanten, intakten Team. "Da sind richtig gute Jungs dabei. Vielleicht ist der ein oder andere etwas zu brav für das Geschäft. Aber auch daran werden wir arbeiten. Es kann nicht sein, dass wir die fairste Mannschaft der Liga sind. Wenn du ums sportliche Überleben kämpfst, dann musst du kratzen, beißen, grätschen, da muss man auch mal die Gelbe Karte kassieren. Natürlich alles im Rahmen des Fairplays. Aber es muss im Spiel auch mal knallen", erklärt Albayrak und appelliert an den Teamgeist: "Hier sind einige Jungs, die sehr gute Individualisten sind. Doch das nutzt mir nichts. Sie können ihre Messi-Tricks von mir aus anwenden, aber nur, wenn es auch der gesamten Mannschaft etwas bringt. Das Wir-Gefühl steht an vorderster Stelle. Wer das kapiert, wird keine Probleme mit mir und Hasan Ugur bekommen. Andernfalls werden wir andere Mittel hinzuziehen."