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Wie Rudi Völlers Sohn Marco in die Bundesliga kam

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Basketball: Wie Rudi Völlers Sohn Marco in die Bundesliga kam
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Dieses Lied verfolgt ihn ständig. Wenn er eingewechselt wird. Wenn er an der Freiwurflinie steht.

Dann dauert es nicht lange, bis die gegnerischen Fans lautstark loslegen: „Es gibt nur ein’ Rudi Völler“, hallt es durch die Halle. Der Besungene lächelt dann. „Davon lasse ich mich nicht mehr aus der Ruhe bringen“, sagt er lachend. Denn da steht nicht Rudi Völler auf dem Feld, der Fußball-Weltmeister von 1990 und im Jahr 2002 DFB-Teamchef, als diese Zeilen zum Kultgesang wurden.

Es ist sein Sohn Marco. 27 Jahre alt, 1,99 Meter groß, 108 Kilo schwer. Ein Kraftpaket, das es nun in die erste Liga geschafft hat. Am Samstag startet er mit den Gießen 46ers gegen Jena in die neue Saison der Basketball-Bundesliga. Ganz klar: Es gibt nur ein’ Marco Völler.

Marco Völler löste sich schon früh aus dem Schatten des Vaters. Zunächst spielte er noch Fußball. Bei den Kickers Offenbach, wo Papa Rudi 1977 seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte. Doch mit 14 war Schluss.

Völler: "Ich bin nicht das Übertalent" Am Fußball hatte Marco den Spaß verloren, dafür aber die Liebe zum Basketball entdeckt. Korb statt Tor, Halle statt Flutlichtplatz. „Von meinen Eltern gab es keinen Protest, ich wurde immer unterstützt. Ihnen war nur wichtig, dass ich kein Stubenhocker werde“, erinnert sich Marco Völler.

Er wurde zum Hallenhocker. Mit dem hessischen TV Langen wurde er Deutscher U18-Meister und erhielt kurz darauf erste Einsätze im Langener Zweitliga-Herrenteam. „Ich bin nicht das Übertalent. Aber ich gebe immer hundert Prozent“, sagt Völler über seinen Weg. Neun Jahre spielte er für verschiedene Zweit- und Drittligaklubs, zuletzt für die Rockets Gotha. Als Leistungsträger und Kapitän weckte er das Interesse aus dem Oberhaus.

Völler ist ehrgeizig, fleißig und willensstark. Doch er weiß: In der ersten Liga geht es schneller und intensiver zu als noch in Liga zwei. „Man muss schneller Entscheidungen treffen, sich besser unter den Körben positionieren.“ In den vergangenen Monaten schuftete er auch in der trainingsfreien Zeit mit einem Athletiktrainer. Jetzt ist er endlich in der ersten Liga – und da möchte er auch bleiben. „Es war immer mein Ziel, in der Bundesliga zu spielen. Jetzt habe ich die Chance“, sagt der 27-Jährige. „Für die Centerposition unter den Körben bin ich eigentlich etwas zu klein. Aber das mache ich mit meiner Athletik wett.“

Herzlicher Empfang in Gießen

An die aktive Zeit seines Vaters hat Marco Völler nicht mehr viele Erinnerungen. Als der 1990 Weltmeister wurde, war der Sohn gerade ein Jahr alt. „Ein bisschen erinnere mich noch an seine Zeit in Marseille und in Leverkusen. Als er seine Karriere 1996 beendete, war ich sieben Jahre alt.“ Anders war es 2002. Deutschland wurde Zweiter bei der WM in Südkorea und Japan. „Ich habe mitgefiebert vor dem TV, und beim Empfang der Nationalmannschafdt am Frankfurter Römer war ich auch dabei.“

Ab und an sitzt Marco Völler auf der Tribüne des Leverkusener Fußballstadions, ab und an kommt auch Vater Rudi in die Basketballhalle, um seinen Sohn spielen zu sehen. „Wir schaffen es beide leider nicht ganz so oft, wie wir es gerne hätten. Da kollidieren die Spielpläne dann leider doch zu häufig.“

Marco Völler war schon immer bedacht in seinen Karriereschritten. Deshalb schloss er vor zwei Jahren ein Sport-Management-Studium ab. Vorsorge für das Leben nach der sportlichen Karriere. Ein paar Jahre Hochleistungssport möchte er vorher aber noch betreiben. Und Momente wie diesen erleben: Nach der Vertragsunterschrift in Gießen besuchte er im Frühling als Zuschauer eines der Spiele. Es war schwer zu verstehen, doch die Gießener Fans haben es gesungen, als sie ihn erkannten: „Es gibt nur ein’ Marco Völler.“

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