Ein Tor selbst geschossen, an den anderen drei Treffern vor der Pause ebenfalls beteiligt – die ersten 45 Minuten gehörten Tolga Cokkosan. Der durfte nach der Sommerpause erstmals wieder in einem Pflichtspiel von Beginn an ran – und machte seine Sache richtig gut. Kein Wunder: Denn der gelernte Linksverteidiger, der in der Vorbereitung zum Offensivmann umgeschult wurde, hatte auf seinen Einsatz förmlich gebrannt.
Dass der erste Gegner dabei ein Bezirksligist war, tat der Motivation des 21-Jährigen keinen Abbruch: „Wir haben das Spiel von Anfang an ernstgenommen.“ Dass er in Liga und DFB-Pokal nicht so häufig berücksichtigt wurde, wie er es sich vorgestellt hatte, war dabei nicht vorrangig in seinem Kopf: „Man darf nicht an sich selbst denken, sondern ans ganze Team. Und die ersten vier Spiele sind mit sieben Punkten ganz gut gelaufen.“
Man darf vermuten, dass diese Worte zumindest ein bisschen schmerzten. Denn eigentlich war der mit großen Vorschusslorbeeren bedachte Cokkosan mit etwas anderen Erwartungen in die Saison gestartet. Für seine Entwicklung bekam er von Trainer Sven Demandt in der Sommerpause sogar ein Sonderlob: „Der hat sich richtig gut entwickelt und einen Schritt nach vorne gemacht, wenn man bedenkt, dass er hier als Linksverteidiger begonnen hat.“
So habe er damit gerechnet, dass er zum Einsatz komme, wenn Neuzugang Kamil Bednarski ausfällt. „Natürlich ist das überraschend. Ich habe in der Vorbereitung angefangen, vorne links zu spielen und in fünf Spielen acht Tore gemacht. Dann musste ich zurückstecken. Man muss alles akzeptieren, auch wenn man ein paar Spiele nicht spielt. Aber ich arbeite trotzdem hart an mir, ob auf oder neben dem Platz.“
Dass er es auf dem Platz kann, hat er bereits gegen Grevenbroich gezeigt. Und genau solche Erfolgserlebnisse will Cokkosan nutzen, um sich selbst bei guter Laune zu halten. Ihm war schließlich durchaus bewusst, dass sein Auftritt gegen den Bezirksligisten ein guter war: „Das ist gut für mich und mein Selbstbewusstsein, das ich nicht verlieren darf.“