Das Gefühl am Tag nach dem Pokal-Aus gegen Fußball-Zweitligist Union Berlin war bei den Drittligaprofis des MSV Duisburg gespalten. „Ein bisschen stolz und ein bisschen enttäuscht“, beschrieb Torwart Mark Flekken sein Innenleben. Der Duisburger Schlussmann hatte auch bei der 1:2-Niederlage nach Verlängerung wieder gute Sequenzen, bekam viel Applaus von den Rängen. Dafür konnte er sich zumindest am Sonntag nichts kaufen. „Am Ende hat es für uns leider nicht gereicht, aber die Art und Weise wie wir gespielt haben war großartig“, bilanzierte der 23-Jährige.
Raus mit Applaus – die Zebras nehmen zumindest die Gewissheit mit in die kommenden Liga-Aufgaben, dass sie selbst hochgewettete Zweitligisten vor Probleme stellen können. Da das Team noch längst nicht am Leistungslimit angekommen ist, geht leistungsmäßig noch mehr. Flekken: „Wir haben nicht das herausgeholt, was drin war.“ Der Holländer ballt die Faust: „Es ist wichtig, dass wir die positiven Teile aus dem Pokalspiel mitnehmen. Dazu müssen wir schauen, ob wir die negativen Aspekte verbessern können. Ich blicke jedenfalls mit einem guten Gefühl nach Magdeburg.“
Duisburgs Klubchef Ingo Wald war nach dem Union-Krimi „stolz auf das Team“. Der Funktionär ging ins Detail: „Wir sind mindestens gleichwertig gewesen. Ein Klassenunterschied zwischen den Berlinern und uns war nicht zu erkennen. So wie die Mannschaft sich präsentiert hat, können wir erhobenen Hauptes zum nächsten Auswärtsspiel nach Magdeburg fahren.“
Personalie Corboz "nicht final entschieden"
Mit der bisher erreichten Bilanz von acht Punkten aus vier Spielen hat der MSV seine Aufstiegsambitionen untermauert. Aktuell rangiert die Auswahl von Trainer Ilia Gruev auf dem Relegationsrang, der vor wenigen Wochen den Würzburger Kickers reichte, um gegen den MSV in zwei Partien den Aufstieg in die 2. Liga zu feiern. Die Frage, ob der 24 Mann starke Kader bis zur Schließung des Transferfensters am 31. August noch einmal aufgepeppt wird, stellt sich offensichtlich nicht. Ingo Wald: „Selbst bei einem Erreichen der zweiten Pokalrunde wären unsere Überlegungen nicht Richtung Spielerkader gegangen.“
Der erneut mittrainierende US-Boy Mael Corboz wird sich somit also noch gedulden müssen. „Das ist noch nicht final entschieden“, merkte MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt an, um gleich hinterher zu schieben: „Wir werden bis zum 31. August nichts mehr am Kader tun.“ Da dem ohnehin talentierten Mittelfeldspieler Corboz bei seinem zweiten Probelauf in Duisburg allerdings schon Verbesserungen attestiert werden, bleibt die Personalie zumindest warm. Schließlich könnte sich der Sachverhalt im Januar 2017 wieder ganz anders darstellen, wenn der MSV durch Verletzungspech oder abwanderungswillige Profis plötzlich Bedarf hat.