Das Spiel der beiden Absteiger mit 1:0 gewonnen, zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder eine Partie zum Auftakt einer Spielzeit erfolgreich bestritten und eine über weite Strecken gute Leistung gezeigt. Alles könnte Friede, Freude, Eierkuchen sein bei den Zebras. Doch der Torschütze des goldenen 1:0, Zlatko Janjic, richtete harsche Worte in die Richtung von MSV-Coach Ilia Gruev: "Für mich war es keine Überraschung, dass ich gespielt habe. Ich weiß was ich kann, der Trainer hat vielleicht ein bisschen länger gebraucht um das zu sehen. Ich habe versucht mich wieder anzubieten und wenn ich meine Leistung bringe, kommt kein Trainer an mir vorbei."
Der ehemalige Auer erzielte nicht nur das Siegtor, sondern hatte auch zwei weitere gute Aktionen im Strafraum. Unter anderem traf er freistehend vor Paderborns Torwart Lukas Kruse nur den Querbalken. Vieles erinnerte an den Zlatko Janjic der Saison 2014/15, als der Deutsch-Bosnier den MSV mit 17 Toren in die zweite Liga schoss und auch Dritter der Torschützenliste in Liga drei wurde. Danach folgte eine eher mäßige Saison in der zweiten Bundesliga. In 18 Pflichtspielen für die Meidericher erzielte Janjic die magere Ausbeute von einem Tor und vier Torvorlagen. Dies wollte der Stürmer aber so nicht stehen lassen. "Ich sehe die letzte Spielzeit gar nicht so schlecht wie alle das so sehen. In der Zeit, in der ich gespielt habe, habe ich mit die meisten Scorerpunkte gesammelt. Klar geht es besser, aber ich habe zum Ende der Saison nicht gespielt und konnte nicht zeigen, was ich kann, deshalb lasse ich mir von keinem einreden, dass irgendwas schlecht war", resümiert der 30-jährige.
Ein wenig Wut im Bauch hatte "Zlati", wie er in der Mannschaft genannt wird, aber schon: "Ich kenne keinen, der glücklich ist, wenn er nicht spielt. Auch letztes Jahr habe ich versucht, mich über das Training anzubieten. Ich habe sehr gut trainiert, auch in den Spielen wie zum Beispiel gegen Fortuna Düsseldorf, als ich reinkam, habe ich alles versucht und auch gutes Feedback bekommen, habe dann aber leider meine Chance nicht bekommen. Das Team hat es da auch zum Teil sehr gut gemacht. Natürlich hatte ich da Wut im Bauch, aber ich will da jetzt nichts rein interpretieren. Die Saison ist abgehakt wir wollen jetzt wieder Großes schaffen und das zählt."
Ich habe hier einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Diese drei Jahre möchte ich auch hier bleiben. Es gibt immer Höhen und Tiefen und aus den Tiefen muss man halt gestärkt rauskommen
Zlatko Janjic
Trotz seiner misslichen Lage dachte Janjic nie an einen Vereinswechsel. "Ich habe hier einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Diese drei Jahre möchte ich auch hier bleiben. Es gibt immer Höhen und Tiefen und aus den Tiefen muss man halt gestärkt rauskommen", erklärt der Angreifer.
Mit der Leistung seiner Mannschaft gegen Mitabsteiger SC Paderborn war er sehr zufrieden: "Jeder Sieg ist wichtig, wir haben den Gegner bis auf kleine Phasen dominiert. Hinten haben wir kaum was zugelassen und daher auch verdient gewonnen."
Weiter geht es für die Meidericher mit zwei Auswärtsspielen in Osnabrück und Münster. "Jedes Spiel in der 3. Liga ist schwer. Es ist immer viel Kampf, gegen Paderborn konnten wir aber auch unser spielerisches Element einbringen. Wir haben den Gegner dominiert und wenn wir das auch in den nächsten beiden Partien auf den Platz bringen, muss erstmal ein Team da sein, das uns schlägt", betont Janjic.