MSV

Der Fitnesstrainer ist im Team "unbeliebt"

Die Profis des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg mussten sich durch diverse Stationen kämpfen. Eine schweißtreibende Angelegenheit, die sich aber im Saisonverlauf auszahlen soll. Dass zwischendurch mal geflucht wird, nimmt Tappe zur Kenntnis. Der ehemalige Triathlet lacht darüber, wenn Stürmer Kingsley Onuegbu sagt: „Andreas Tappe ist ein Mann, den man einfach nicht lieben kann.“ Duisburgs Athletikcoach kann damit umgehen. „Klappern“, sagt er, „gehört zum Handwerk. Wenn du sagst, wir laufen rechts herum, wird gemotzt. Gibt es das Kommando links herum, wird auch gemeckert. Ich kann den Jungs aber versichern, dass sie das Schlimmste hinter sich haben. Und in der Drittliga-Saison wird es auch nicht mehr so schlimm, wie es jetzt in der Vorbereitung ist.“

Die Knochenarbeit in der Sommerzeit brachte schon im Vorjahr das gewünschte Resultat – auch, wenn am Ende das sportliche Ziel verpasst wurde. „Wir hatten kaum Muskelverletzungen, wenn man von Baris Özbek und Victor Obinna absieht“, resümiert Andreas Tappe. Weder Özbek noch Obinna hatten die Grundlagen beim MSV legen können. Beide stießen erst verspätet zum Team und mussten irgendwann den harten Anforderungen Tribut zollen. Die schweren Verletzungen von Martin Dausch (Hüftoperation), Andreas Wiegel (Kreuzbandriss) und Simon Brandstetter (Knöchelbruch) hatten allesamt nichts mit mangelhafter Vorbeugung zu tun. Gleiches gilt für die Nasenbeinbrüche von Dustin Bomheuer und Enis Hajri, den es später noch mit einer Sehnenentzündung am Fuß schlimmer erwischte. Tappe: „Wir haben in der 2. Liga wirklich alles an Rückschlägen abgeräumt, was ging.“

Der Fitnesscoach klopft drei Mal auf den Holztisch im Außen-Restaurant des Teamhotels Kaiserfels: „Dieses Mal passiert uns das nicht!“ Natürlich beobachtet die stark vertretene medizinische Abteilung des MSV genau, wie sich die letztjährigen Sorgenkinder im Training präsentieren. „Bis jetzt läuft alles gut. Bisher gibt es weder bei Andreas Wiegel noch bei Simon Brandstetter oder Martin Dausch größere Probleme. Bei Wiegel war das Timing sehr gut. Er konnte exakt zum Vorbereitungsstart voll reingleiten. Bei Dauschi war es etwas enger.“ Bis zum 15. Juni war der Mittelfeld-Antreiber krankgeschrieben. Tappe: „Dauschi hat sich reingebissen.“ Was das Pensum angeht, tun die Zebras eine Etage tiefer keinen Handschlag weniger. „Wir haben in der 3. Liga vier Spiele mehr, sind dazu im DFB- und Niederrheinpokal. Die Anforderungen in der neuen Spielklasse sind läuferisch noch intensiver. Deswegen trainieren wir hart. Das sind sehr anspruchsvolle Einheiten. Ich weiß, dass wir hier einen sehr guten Grundstein für die Saison legen.“

Und dann schiebt Andreas Tappe noch ein dickes Lob hinterher: „Wir haben eine Mannschaft, die will und Gas gibt. Die Jungs ziehen richtig gut mit.“ Vielleicht mag Kingsley Onuegbu den Duisburger Fitnesstrainer jetzt ein kleines bisschen mehr.