Die Wunden sind geleckt, der Schock über den Abstieg aus der zweiten Bundesliga verdaut. Rund um den MSV Duisburg geht der Blick wieder in Richtung Zukunft. Der Verein plant den Kader, die ersten Vertragsverlängerungen sind unter Dach und Fach. Würde die Saison am Wochenende starten, dann hätte Ilia Gruev auf jeden Fall genug Mann zur Verfügung.
Und auch die Fans können wieder optimistisch nach vorne schauen. Am Dienstag startete der Dauerkartenverkauf für die Saison 2016/17. Und die Zebra-Anhänger liefen dem MSV die Türen ein. Bei Öffnung der Kassen am Morgen herrschte großer Andrang im Zebra-Shop. Insgesamt verkaufte Duisburg am ersten Tag 600 Dauerkarten. Rekordverdächtig. Denn: Wie der Verein erklärte, wurden so viele Saisontickets verkauft wie noch nie zum Start.
MSV-Präsident Ingo Wald freut sich riesig über diesen Zuspruch. "Uns allen ist bewusst, dass wir viele Leute enttäuscht haben", erklärt er mit Blick auf den Abstieg. "Deswegen ist es um so schöner zu sehen, dass die Unterstützung unserer Fans weiter da ist. Das gibt uns ein gutes Gefühl." Der Sturz in die Drittklassigkeit war für alle schwer zu verdauen. "Wir sind danach erst einmal in ein Loch gefallen. Aber wir haben uns selbst wieder da rausgezogen."
Uns allen ist bewusst, dass wir viele Leute enttäuscht haben
Ingo Wald
Von Aufbruchstimmung will der Präsident allerdings nicht sprechen in diesem Zusammenhang. Einen Aufbruch braucht Duisburg nicht. Vielmehr zeigt der Zuspruch der Fans, dass der Weg, den der MSV eingeschlagen hat, nicht so falsch sein kann. "Das ist doch ein Zeichen dafür, dass wir hier etwas richtig machen. Kritische Fragen müssen sein, sie sind auch absolut in Ordnung. Aber die Strategie, die wir hier fahren, wird verstanden", erklärt Wald und verweist dabei auch noch einmal auf die Abmeldung der U23-Mannschaft.
Dass er als Boss des MSV stolz ist auf die Unterstützung der Duisburger Anhänger, erklärt Wald immer wieder. Für ihn stellen die Fans "die Basis, das Aushängeschild des Vereins" dar. Auch bei Verhandlungen mit Sponsoren sind sie oftmals ein Faustpfand. "Und da stehen wir in Dimensionen, bei denen andere Klubs neidisch werden", weiß der Präsident. Ganz besonders in der 3. Liga. 13.500 Zuschauer kamen im Schnitt vor zwei Jahren in dieser Spielklasse ins Stadion. Damit stand Duisburg hinter Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld auf Rang drei. Beide spielen in der nächsten Saison in der zweiten Liga. Wenn der Dauerkartenverkauf beim MSV so weiter geht, dann haben die Zebras zumindest in der Zuschauertabelle definitiv die Nase schon einmal vorne.