Wühlt man sich durch die Überschriften der Medienlandschaft, hat der BVB nun dieses Quintett für die kommende Bundesligasaison verpflichtet: ein Supertalent (Merino), ein Megatalent (Dembélé), gar ein Wunderkind (Mor) und dann noch zwei Spieler von der Ersatzbank (Rode und Bartra). Zur Ehrenrettung der beiden Letztgenannten, die immerhin vom FC Bayern und FC Barcelona kommen, sei aber erwähnt: Die ihnen zugewiesene Kategorisierung als Edelreservisten brandmarkt sie keineswegs als Ausschussware des Profifußballs mit höchsten Ansprüchen.
Doch auch in Zeiten, in denen die Bezeichnung als bloßes Talent schon fast einer Empfehlung nahekommt, die Sportart zu wechseln, sind diese fünf Spieler bloß ein Versprechen für die Zukunft. Sie stehen dafür ein, ihre Entwicklung vorantreiben zu wollen und höchste Leistungsfähigkeit erst noch unter Beweis stellen zu müssen. Daran gäbe es nichts zu rütteln, hätte sich Dortmund in der vergangenen Saison – hinter dem FC Bayern – nicht vom Rest der Liga so weit entfernt wie die SPD von ihrer sozialen Politik.
Schwarzgelb hat in Mats Hummels sowie Ilkay Gündogan zwei der besten Spieler verloren. Trainer Thomas Tuchel wird Ideen haben, die Abgänge teamintern aufzufangen. Die Neuen werden sich auch sicher als Qualitätssteigerung in der Breite erweisen. Um den Status als Nummer zwei im Land aber zu halten und von mehr träumen zu dürfen, würden – im Rahmen der Möglichkeiten – ein oder zwei etablierte Stars gut tun. Möglich, dass Henrikh Mkhitaryan oder Pierre-Emerick Aubameyang genauso denken.