Für Fritz war es kein Spiel wie jedes andere, denn es war seine letzte Partie im Trikot der Rot-Weissen. Es hieß also Abschied nehmen von der Hafenstraße und vom Stadion Essen. Dieser Abschied hatte es allerdings in sich - der scheidende Kapitän schnürte einen Doppelpack und schoss RWE somit zum Pokalsieg.
Auch dem 22-jährigen Mittelfeld-Akteur imponierte sein letzter Auftritt: "Wir haben gewonnen und dazu noch ein gutes Spiel abgeliefert - das ist natürlich ein schöner Abschied für mich. Es war mein sehnlichster Wunsch, dass jeder sieht, dass ich bis zum Schluss alles für diesen Verein gebe - jetzt kann ich mich ruhigen Gewissens verabschieden."
Ruhig - das war die Mannschaft auch vor dem Pokal-Fight gegen den Wuppertaler SV. Denn nach der Pflicht Klassenerhalt, konnten die Bergeborbecker zur Kür Pokalsieg übergehen: "Durch den Abstiegskampf waren wir sehr verkrampft. Aber der Druck ist durch den Klassenerhalt abgefallen. Daher konnten wir locker in diese Partie gehen. Wir haben uns gesagt: Das ist ein Bonusspiel. Wir wollten einfach zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind", gibt Fritz preis.
Ein wenig Wehmut ist beim Doppeltorschützen aber auch dabei - vor allem die Kulisse im Stadion Essen wird Fritz fehlen: "Klar werde ich die Hafenstraße vermissen. Die Entscheidung zu wechseln ist ja relativ früh gefallen, seit dem ist mir schon bewusst geworden, wie sehr ich das alles vermissen werde."
Der 22-Jährige traut RWE viel zu in der kommenden Saison: "Wenn die Mannschaft so zusammen bleibt, ist einiges möglich. Ich denke, dann kann hier schon etwas entstehen, da ist Rot-Weiss auf einem guten Weg. Wenn man noch ein wenig mehr Kontinuität hinein bringt, ist dem Verein sehr viel zuzutrauen."
Fritz, der kommende Saison für die Reserve von Borussia Dortmund aufläuft, hat entscheidenden Anteil daran, dass RWE in der kommenden Saison im DFB-Pokal vertreten sein wird - muss sich diesen allerdings trotzdem von der Couch aus ansehen: "Ich verspüre da keinen Neid oder Verbitterung - im Gegenteil: Ich werde die Pokal-Spiele von Rot-Weiss Essen natürlich verfolgen und mitfiebern."