Dort steht am Donnerstagabend um 21.05 Uhr deutscher Zeit das Rückspiel im Europa-League-Viertelfinale an (live in unserem Ticker). In den vorausgegangenen Runden hatte man die Reisen nach Tottenham und Porto mit beruhigendem Vorsprung aus dem Hinspiel angetreten, dieses Mal ist alles anders: 1:1 endete die Begegnung vor einer Woche in Dortmund – kein ganz unproblematisches Ergebnis, da bei einem Unentschieden die mehr erzielten Auswärtstore den Ausschlag geben.
„Wenn das Spiel so endet, wie es angepfiffen wird, sind wir raus, das wissen wir“, sagt Sportdirektor Michael Zorc. Um das zu vermeiden, müsse man sich „im vorderen Bereich besser durchsetzen, als wir das bei uns im eigenen Stadion getan haben“. Und das an der Anfield Road, jenem legendären Stadion des FC Liverpool, das für seine Atmosphäre berühmt ist – und das „brennen wird“am Donnerstagabend. So zumindest kündete es Liverpools Trainer Jürgen Klopp nach dem Hinspiel an.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke allerdings macht er damit nicht nervös: „Wie viele Mythen kann man auch diesen etwas relativieren“, sagt er. „Viele, die in England aktiv sind und dort gespielt haben, haben mir gesagt, vor 20 Jahren sei die Stimmung da dramatisch anders gewesen als heute.“ Meists ei es nur in den ersten fünf bis zehn Minuten richtig laut – und da wusste Watzke ein Gegenmittel: „Wir sollten relativ zeitnah das 1:0 schießen, dann wird es von selbst ruhiger.“
Mittelfedspieler Nuri Sahin kennt die Atmosphäre an d r Anfield Road aus eigener Anschauung, als Leihgabe von Real Madrid spielte er hier auch schon in der Europa League – und er erwartet durchaus eine besondere Stimmung. „An Europapokalabenden ist das Stadion nochmal deutlich spürbarer als sonst“, sagt er. „Wenn das ganze Stadion mitgeht, gibt es schon ein paar andere Geräusche als in der Premier League.“
Sportdirektor Michael Zorc will sich mit Fragen nach der Stimmung gar nicht groß beschäftigen, er geht die Partie pragmatisch an. „Wir waren die erste deutsche Mannschaft, die in Tottenham gewonnen hat“, sagt er. „Und jetzt wollen wir auch die erste sein, die an der Anfield Road gewinnt.“ Stimmung hin oder her.