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Sheffield FC
Ältester Verein will zurück zu den Wurzeln

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Michael Welling, Richard Tims, Sheffield FC, Stadion Essen
Michael Welling, Richard Tims, Sheffield FC, Stadion Essen Foto: Tillmann
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Viele Fußballvereine auf der Welt rühmen sich ihrer großen Tradition. Doch kein einziger hat so viel Geschichte vorzuweisen wie der Sheffield Football Club.

Gegründet am 24. Oktober 1857 ist der englische Amateurverein der älteste Fußballklub der Welt. Im eigenen Land hält sich die Begeisterung für den Verein in Grenzen. Deshalb wirbt Sheffield in aller Welt um Unterstützung, um sein großes Ziel zu erreichen: eine Heimspielstätte am Geburtsort des Fußballs.

Richard Tims ist ein guter Erzähler. Der Präsident des Sheffield FC berichtet mit großer Leidenschaft von der Geschichte seines Vereins. Ursprünglich war Tims ein Fan von Sheffield Wednesday, dem Profiklub seiner Heimatstadt. „Ich war aber irgendwann ernüchtert von der Premier League“, erzählt der ehemalige Verleger. Und so entschied er sich 1999, dem traditionsreichen Amateurverein Sheffield FC zu einer angemessenen Anerkennung zu verhelfen. Und die bekommt der Klub inzwischen, allerdings weniger in der Heimat. „Unsere Spiele schauen etwa 300 Fans“, sagt Tims. Wenn sein Klub aber ins Ausland reist, ist die Begeisterung groß. Der älteste Fußballverein der Welt wird überall mit offenen Armen empfangen, sei es in China, in Indien oder in Deutschland.

Zuletzt war die erste Mannschaft von Sheffield eine Woche lang zu Gast im Revier und spielte dort gegen den TuS Haltern, gegen die „Auf Asche“-Auswahl in Essen und gegen eine Fan- und Mitarbeitermannschaft des BVB. Beim Knüpfen von Kontakten in Deutschland hat Tims Hilfe von Robert Zitzmann und Jan-Henrik Gruszecki bekommen. Zitzmann arbeitet für die Werbeagentur Jung von Matt, Gruszecki ist Filmemacher und glühender Fan von Borussia Dortmund. Er gehört zu den Machern des Films über BVB-Gründer Franz Jacobi. Sein Einsatz für diesen Film und der für Sheffield erfolgt aus ähnlichen Motiven. „Ich interessiere mich sehr dafür, wie Dinge angefangen haben. Ich wollte diesen Film über die Anfänge des BVB sehen und ich will einmal ein Fußballspiel an dem Ort sehen, an dem der Fußball erfunden wurde.“

Und genau da liegt das Problem. Aktuell spielt der Sheffield FC im „Coach and Horses Stadium“ in Dronfield, also außerhalb der Stadt. Viel lieber würde Tims den Klub zurück zu seinen Wurzeln führen, die auf dem sogenannten Oliver-Grove-Platz liegen. Der Bau eines kleinen Stadions an diesem Ort ist für Sheffield aber alleine nicht zu stemmen. Das große Geld gibt es nicht im Verein. Und das ist auch durchaus so gewollt, schließlich legt Sheffield großen Wert auf seinen Amateurstatus. „Die Spieler des TuS Haltern bekommen dreimal so viel wie unsere“, gibt Tims zum Vergleich preis. In Sheffield spielt man nicht für Geld. Der Verein lockt Spieler vor allem mit seinem Namen – und mit der Perspektive, regelmäßig durch die Welt reisen zu dürfen, um dort Werbung für den Klub zu machen.

Crowdfunding-Kampagne startet am Freitag

Um das große Ziel von Tims zu erreichen und den Sheffield FC zurück an die Geburtsstätte des Fußballs zu führen, startet der Verein am Freitag auf www.worldsfirst.org eine Crowdfunding-Kampagne. Gruszecki erklärt: „Wir bitten jeden Fußballfan um einen Euro und jeden Fußballverein um eine Spende in Höhe seines Gründungsjahres. So können wir Sheffield den Stadionbau ermöglichen.“ Der BVB hat 1909 Euro gespendet, Rot-Weiss Essen 1907, viele andere Vereine haben ebenfalls ihre Bereitschaft erklärt, Sheffield zu helfen. Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist das auch nur folgerichtig. Denn egal wie viel Tradition ein Verein auch hat, dass er überhaupt existiert, hat er den Pionieren des Sheffield FC zu verdanken.

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