So auch am Dienstag im Oberhausener Stadion Niederrhein, wo nicht nur seine Eltern, sondern auch Onkel und Tante die Partie verfolgten. Bochums Torjäger zeigte dabei einmal mehr, dass er auch nach der Sommerpause noch weiß, wo das Tor steht.
Sein Treffer zur 1:0-Führung aus kürzester Distanz war sein neuntes Tor im achten Testspiel. Er gehört zu den wenigen Akteuren, die immer in der Startformationen standen. Der Wahrheit die Ehre: Als Trainer Gertjan Verbeek am Mittwoch entschied, dass die vermeintlichen Stammspieler nach der morgendlichen Trainingseinheit beim Nachmittagstest in Billerbeck gegen den holländischen Zweitligisten Heracles Almelo nicht zum Einsatz kommen würden, wirkte Terodde erleichtert: „Wir haben jetzt einige Testspiele auf dem Buckel, und da kommt irgendwann einmal der Punkt, an dem man platt ist.“
Irgendwann kommt einmal der Punkt, an dem man einfach platt ist
Simon Terodde
Diesen Punkt sah Terodde am Dienstag gekommen. „Der Test gegen RWO war wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Uns fehlte die Spritzigkeit“, sagt der Torjäger. Das soll sich bis Freitag wieder ändern, denn „ein Spiel gegen Borussia Dortmund vor ausverkauftem Haus ist eine echte Bewährungsprobe“. Danach, so Terodde weiter, wisse man, wo die Mannschaft stehe. Prognosen über Saisonziele und -verläufe sind ohnehin nicht sein Ding: „Die Liga wird total ausgeglichen sein. Ich sehe keine echten Aufstiegskandidaten.“
Gewöhnungsbedürftig für Terodde war derweil der Start in die Vorbereitung: „Ganz ehrlich: Mit so einem großen Kader zu beginnen, das war völliges Neuland, aber schon die ersten Wochen haben gezeigt, wie lernfähig unsere jungen Spieler sind.“ Terodde hat es genossen, dass es um seine Person und die damit oft verbundenen Wechselgerüchte zuletzt sehr ruhig geworden ist. „Ich habe so viel über mich gelesen, dass ich es mir verkniffen habe, jedes Mal meinen Senf dazuzugeben“, sagt Terodde, „aber wenn man so oft trifft wie ich, dann ist es im Fußballgeschäft fast logisch, dass immer wieder Gerüchte aufkommen. Sonst ist es ja den Journalisten zu langweilig.“
Bevor es in die ersten Zweiliga-Partien der neuen Saison geht, sieht sich der Stürmer Terodde dazu aufgerufen, mal eine Lanze für die Defensivabteilung zu brechen: „Die Offensive wird ständig gefeiert, die Defensive zerrissen. Diese Kritik ist völliger Schwachsinn. Wenn die Offensive nicht konsequent mitmacht, dann sehen die hinten immer alt aus. Das wird sich ändern.“ Dass die Saison trotz eines guten Starts nicht mit einem einstelligen Tabellenplatz endete, sieht Terodde den vielen Ausfällen geschuldet: „Spieler wie Tobias Weis und Jan Simunek haben uns gefehlt.“ Das soll dieses Jahr besser werden.
Seine drei Wochen Urlaub hat Terodde genossen. Sie waren alles – nur nicht langweilig. So ging es nach Barcelona und Marbella. Wie der Torjäger, der erst am letzten Spieltag die Kanone verpasste, sonst noch seine Freizeit verbrachte, lesen Sie exklusiv in unserer Montags-Ausgabe.