Dabei stellt sich eine weitere Frage: Ist der Mittelfeldspieler eine Abslösesumme von mehreren Millionen Euro wert? Wir haben diskutiert:
Pro von Günther Pohl Angesichts der Unsummen, die im Fußball mittlerweile für mittelmäßige Spieler bezahlt werden, verbietet sich die Frage nach der Höhe der Ablöse im Fall Michael Gregoritsch. Ein hochtalentierter U21-Nationalspieler Österreichs, der im letzten Jahr zumindest seine Zweitliga-Tauglichkeit nachhaltig unter Beweis stellte und der gerade beim VfL einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnet hat, ist nicht "für’n Appel und'n Ei“ zu bekommen. Hätte der HSV vor seiner eigenen Haustür genauer hingeschaut, als Gregoritsch ein Jahr auf St. Pauli vorspielte, hätte man den Österreicher sicherlich günstiger bekommen. Das spricht für die Unfähigkeit der handelnden Personen in Hamburg, wenn ein Spieler erst dann begehrenswert wird, wenn er gerade einen neuen langfristigen Vertrag bei seinem Klub unterschrieben hat. So müssen die Hanseaten, wenn sie Gregoritsch wirklich verpflichten möchten, eben tief in die Tasche greifen.
Contra von Martin Herms Der VfL ist finanziell nicht auf Rosen gebettet und benötigt ganz dringend frisches Geld. Da kommt es den Verantwortlichen derzeit mehr als gelegen, dass sowohl der Hamburger SV als auch Bayer Leverkusen tatsächlich gewillt sind, mehrere Millionen Euro für einen durchschnittlichen Zweitligaspieler zu bezahlen. Die Bochumer könnten ihre klamme Kasse wieder auffüllen und würden keinen Spieler verlieren, der den absoluten Unterschied ausmachen kann. Gregoritsch ist beileibe kein untalentierter Spieler. Mit seinen 21 Jahren hat der Österreicher noch Zeit, um zu einem Bundesliga-Spieler zu reifen. Aktuell wäre er jedoch speziell für einen Spitzenklub wie Bayer Leverkusen keine ernsthafte Verstärkung. Auf sein Debüt im Oberhaus wartet er noch immer, deshalb wäre es für seine Entwicklung ratsam, noch ein oder zwei Jahre in Bochum zu bleiben. Sollte aber schon jetzt ein gutes Angebot reinflattern, muss der VfL dankend annehmen.