Bereits vor Spielbeginn, bei der offiziellen Verabschiedung, bekam Ralf Schneider großen Beifall vom RWO-Anhang. Als Trainer Andreas Zimmermann den Mittelfeldmann in der 84. Spielminute schließlich vom Platz nahm, wurde der 28-Jährige mit Sprechchören ein weiteres Mal gefeiert, ehe er die Schlussphase beim umkämpften 3:2-Sieg der Kleeblätter über Viktoria Köln von der Bank aus beobachtete. In einem Pflichtspiel wird er dort aber nicht mehr Platz nehmen - denn die Verantwortlichen der Oberhausener teilten dem gebürtigen Darmstädter mit, dass sein Arbeitspapier nicht verlängert wird. Nach dem Schlusspfiff sprach RS mit Schneider über das bittere Pokal-Aus gegen Rot-Weiß Essen, seine Zeit bei RWO und mögliche neue Arbeitgeber.
Ralf Schneider, wie wichtig war der Sieg über Viktoria Köln für den Verein Rot-Weiß Oberhausen nach der dramatischen Pokal-Niederlage gegen Rot-Weiß Essen? Wir waren es vor allem den Fans schuldig. Natürlich macht es aber auch Spaß, den Gegner in so einem Spiel, wo es für uns um nichts mehr ging, zu ärgern. Wichtig ist jedoch, dass wir einen schönen Abschluss zu Hause geschafft haben und jetzt wollen wir auch das letzte Spiel in Rödinghausen gewinnen.
Der Mannschaft war von der verpassten Chance, in den DFB-Pokal einzuziehen, nichts anzumerken. So eine Partie ist aber von heute auf morgen nicht spurlos aus den Köpfen verschwunden. Am Anfang war die Enttäuschung sehr groß. Daher war es gegen Köln vor allem eine Charakterfrage. Aber wir haben uns zusammengerissen, noch einmal alles reingeworfen und das zeigt auch den guten Teamgeist, der innerhalb der Mannschaft herrscht.
Trotzdem wurde mit dem Pokalsieg das große Saisonziel verpasst. Wie bewerten Sie daher den gesamten Saisonverlauf? Zu Beginn hatten wir unsere Schwierigkeiten, aber mit der Rückrunde können wir sehr zufrieden sein. Natürlich haben wir am Ende unser großes Ziel verfehlt, aber in einem Elfmeterschießen ist einfach alles möglich. Daher können wir nicht rundum zufrieden sein, dennoch war es im Großen und Ganzen eine gute Saison.
Allerdings auch eine Saison, die für Sie mit dem Abschied aus Oberhausen endet. Wie blicken Sie auf diesen Abschnitt ihrer Karriere zurück? Ich hatte drei wunderbare Jahre in Oberhausen. Mannschaftlich tut mir der Abschied besonders weh, weil wir einfach eine super Truppe haben. So ist der Fußball leider und jetzt beginnt ein neuer Abschnitt.
Bei welchem Verein? Das steht noch nicht fest. Mir wurde mitgeteilt, dass mein Vertrag nicht verlängert wird und daher wird es jetzt Gespräche geben. Ich würde gerne in der Regionalliga bleiben, aber das hängt auch mit meiner Familie zusammen.