Sie waren gar nicht groß, aber die gelben Plakate, die überall im Stadion tapeziert worden waren, fielen trotzdem auf. "Mit Großkreutz verlängern! Jetzt!" stand darauf geschrieben. Die Plakate machten mehr als deutlich, dass die BVB-Fans "ihren Kevin" unbedingt im Dortmund halten wollen. Das machten sie auch noch einmal auf der Südtribüne deutlich. Eine große Zaunfahne mit dem gleichen Spruch wurde vor dem Spiel aufgespannt.
Im Juni 2016 läuft der Vertrag des 26-Jährigen aus. Bislang hat Borussia Dortmund keine Anstalten gemacht, den Kontrakt mit Großkreutz zu verlängern. Da davon auszugehen ist, dass der BVB nicht auf eine mögliche Ablöse für den Allrounder verzichten möchte, verdichteten sich zuletzt die Gerüchte, dass der Ur-Dortmunder den Verein im Sommer verlassen werde. Was viele Fans aber nicht wollen. Großkreutz ist sich auch noch nicht so sicher, dass er gehen wird, wie er zuletzt vie Instagram mitteilte. "Ich weiß nicht, woher so viele Menschen wissen wollen, dass ich nächste Saison nicht mehr beim BVB spiele. Ich habe immer alles gegeben und werde immer alles für Borussia geben und werde niemals wegen Geld oder was auch immer gehen."
Die aktuelle Spielzeit ist keineswegs Großkreutz' beste im Trikot des BVB. Das ist dem Spieler auch bewusst, der nach seinem Muskelbündelriss, den er sich am 19. Spieltag zuzog, nicht wieder in der ersten Liga spielen durfte. Konnte man nach seiner Widergenesung anfangs noch darauf verweisen, dass er nach einer lange Pause erst einmal wieder Spielpraxis in der zweiten Mannschaft sammeln solle, so stand er trotz Spielermangels am Samstag nicht einmal im Kader, sondern schaute sich das Spiel von der Tribüne aus an.
Mit diesen Plakaten setzen sich die BVB-Fans für "ihren Kevin" ein.
Da war die Aktion der Fans sicherlich Balsam für die Spielerseele. Schließlich hat sich Großkreutz via Instagram zuletzt noch zum BVB bekannt. "Ich habe hier als Fan und Spieler so viel erlebt, und das werfe ich niemals einfach so weg." Bleibt abzuwarten, wie es für die Dortmunder Allzweckwaffe weitergeht. Womöglich kann er sich ja unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel noch einmal beweisen.