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Thamm spricht Klartext
"Diese Mentalität geht mir auf den Geist"

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Wuppertaler SV: Alexander Thamm spricht Klartext
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Nach dem 2:1 (1:1)-Sieg gegen den VfR Krefeld-Fischeln fühlte sich Torschütze und WSV-Kapitän Alexander Thamm nicht wirklich glücklich. Er wirkte genervt.

Eigentlich könnte man meinen, dass es beim Wuppertaler SV ganz gut läuft: Tabellenzweiter mit Hoffnungen auf den Aufstieg und mit dem 2:1 gegen den VfR Fischeln schon der 15. Sieg in dieser Saison. Doch nach der Partie wirkte Alexander Thamm, der Torschütze zum 2:1 für den WSV, sichtlich genervt. Ihn stören die Platzverhältnisse im Stadion am Zoo und die Erwartungshaltung einiger Zuschauer.

"Wenn zum Beispiel einem unserer Außenverteidiger der Ball verspringt, dann geht auf der Tribüne sofort das Gemurmel los. Da können wir auch sieben Mal die Woche trainieren, trotzdem wird uns der Ball verspringen, weil der Platz einfach nach 60, 70 Minuten durch ist. Das sind Sachen, die ärgern mich. Wir gewinnen 2:1 und trotzdem fühlt man sich als Verlierer, nur weil man Fischeln nicht 7:0 aus dem Haus gehauen hat. Da muss man einfach mal wieder einen respektvollen Umgang mit dem Rest der Liga betreiben. Natürlich ist es nicht unser Anspruch Zweiter zu sein. Es ist aber nun mal so, dass Velbert eine noch bessere Saison spielt als wir. Wir haben nur drei Spiele in der ganzen Saison verloren, werden aber von vorne bis hinten nur beschimpft. Man traut sich gar nicht mehr sich richtig zu freuen, weil ein 2:1 gegen Fischeln nicht reicht. Sondern es ist die Erwartung, dass wir denen fünf, sechs oder sieben Stück reinhauen. Diese Mentalität geht mir einfach enorm auf den Geist und da müssen wir ganz schnell umdenken", brach es aus dem stellvertretenden WSV-Kapitän heraus.

Platzverhältnisse lassen nicht viel Spielerisches zu

Thamm erklärt auch, warum man momentan keinen besseren Fußball spielen kann: "Man hört ja immer, man soll mehr Tempo machen. Sollen wir dem Ball Tempo geben oder mit dem Ball am Fuß Tempo aufnehmen? Es geht beides nicht, sondern man muss sich auf die Witterungs- und Platzbedingungen einstellen. Klar, die anderen Mannschaften spielen auch auf solchen Plätzen, aber die werden nicht so kritisch beäugt wie wir. Bei uns sind alle in der Lage, einen Pass über fünf Meter an den Mann zu bringen. Ich möchte mich deshalb nicht dafür entschuldigen, dass wir nur 2:1 gewinnen. Ich entschuldige mich für keinen Sieg."

Klare Worte des Innenverteidigers, aber er betont auch, dass es nicht alle Fans sind, die die Erwartungen zu hoch hängen: "Ich spiele lieber vor 1200 Leuten, die sich 90 Minuten in den Regen stellen und Vollgas geben, als vor 7000 Event-Zuschauern gegen Velbert, die nur hier sind, damit wir sie belustigen. Ich ziehe meinen Hut vor denen, die bei Wind und Wetter in der Kurve stehen und diese Fans schließe ich auch aus jeglicher Kritik aus."

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