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RWE droht dem Verband mit einem Geisterspiel

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Niederrheinpokal: RWE droht dem Verband mit Geisterspiel
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Das Derby FC Kray gegen RWE elektrisiert die Stadt Essen. Nach dem 4:2-Sieg des Außenseiters im Hinspiel bekommen die Rot-Weissen zwei Gelegenheiten, sich zu revanchieren.

Am kommenden Freitag in der Liga und am 14. April im Halbfinale des Niederrheinpokals. Während das Ligaspiel sicherlich wieder zahlreiche Zuschauer ins Stadion Essen locken wird, ist noch unklar, ob das Pokalspiel überhaupt jemand sehen darf.

Im aktuellen Partnernewsletter, den RWE an seine Sponsoren verschickt, schreibt der Verein: „Für das Niederrheinpokalhalbfinale am 14. April um 19.30 Uhr können, Stand heute, VIP-Ticket-Bestellungen für Sie nur noch unter Vorbehalt bearbeitet werden. Grund dafür ist der noch unklare Spielort.“ Der Verein weist im Newsletter darauf hin, dass eine Antwort des Verbandes, ob das geplante Fußballfest im Stadion Essen stattfinden kann, noch ausstehe.

Was ist der Hintergrund dieser etwas nebulösen Formulierung? Prof. Dr. Michael Welling, der geschäftsführende 1. Vorsitzende von RWE, wird ebenfalls nicht deutlicher. „Es gibt zu diesem Spiel noch zu viele offene Fragen, die noch nicht beantwortet sind“, sagte Welling lediglich.

Der Grund, warum der Spielort des Halbfinales noch offen ist, liegt im Paragraph 7 der Durchführungsbestimmungen des Niederrheinpokals begründet. Dieser beschäftigt sich mit den Punkten „Werbung, Hospitality, Eintrittskarten, Catering“ und enthält Angaben darüber, wie die Vermarktungserlöse ab dem Viertelfinale aufgeteilt werden sollen. Der Verband hat festgelegt, dass er 20 Prozent der Zuschauereinnahmen erhält (die Vereine jeweils 40 Prozent) sowie zu 50 Prozent an den Einnahmen aus Hospitality, Catering und Werbeeinnahmen im Falle einer TV-Übertragung beteiligt wird (die Vereine je zu 25 Prozent).

Dieser Passus hat bei den Verantwortlichen von Rot-Weiss Essen für ziemliche Verärgerung gesorgt. In der vergangenen Saison forderte der Verband schließlich lediglich fünf Prozent der Zuschauereinnahmen. An Werbung, Hospitality und Catering war er zuletzt überhaupt nicht beteiligt. Nach Informationen von RevierSport droht RWE dem Verband damit, das Halbfinale gegen Kray unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Sportpark Am Hallo durchzuführen, weil eine Austragung im Stadion Essen kaum noch rentabel wäre, wenn der Verband die Forderungen aus Paragraph 7 der Durchführungsbestimmungen tatsächlich durchsetzt.

In Oberhausen haben Sie das gleiche Problem. Vor dem Halbfinale gegen den MSV Duisburg macht sich auch Präsident Hajo Sommers seine Gedanken. „Wenn der Verband das wirklich so durchziehen möchte, dann brauchen wir keine Bratwurst und kein Bier zu verkaufen, weil sich das für uns sowieso nicht lohnt“, sagt Sommers offen. Er erhebt schwere Vorwürfe gegen den Verband: „Meiner Meinung nach hat da jemand nach dem erfolgreichen Pokalhalbfinale RWE gegen MSV aus dem letzten Jahr einen Höhenflug bekommen. Bei diesem Paragraph geht es ums Abkassieren und sonst nix“, findet Sommers.

Jades will beruhigen

Der Verband bemüht sich, die Gemüter zu beruhigen. Wolfgang Jades, der Vorsitzende des Verbands-Fußballausschusses des FVN und Spielleiter des Niederrheinpokals, erklärt: „Der Verbands-Fußballausschuss entscheidet von Runde zu Runde, wie das Geld verteilt wird. Die Abgabe von 50 Prozent wird in dieser Form nicht greifen, denn wir werden unsere Vereine nicht so zur Kasse bitten, dass ihnen nichts mehr übrig bleibt.“ Jades ließ offen, warum dieser Passus dann überhaupt in die Durchführungsbestimmungen aufgenommen wurde.

Auf das Schreiben Rot-Weiss Essens, in dem mit einem Geisterspiel Am Hallo gedroht wird, will der FVN in den nächsten Tagen reagieren. „Wir werden noch ein Gespräch führen und sicherlich eine einvernehmliche Lösung finden“, geht Jades davon aus, dass die Halbfinals zwischen RWE und Kray wie auch RWO und dem MSV sowohl im Stadion Essen als auch im Stadion Niederrhein über die Bühne gehen werden.

Letztlich ist davon auszugehen, dass Jades Recht behält. Auch Sommers sagt: „Diese Spiele interessieren einfach zu viele Menschen, als dass man sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchführen könnte.“ Klar ist allerdings auch: zu den vom Verband festgelegten Rahmenbedingungen werden weder RWE noch RWO einer Durchführung zustimmen...

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