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Heisinger SV
Offener Brief an den ESC Rellinghausen

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Heisinger SV: Offener Brief an den ESC Rellinghausen
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Das Theater zwischen dem Heisinger SV und dem ESC Rellinghausen geht in die nächste Runde. Nun hat der erste Vorsitzende des A-Ligisten mit einem offenen Brief reagiert.

Hintergrund der entstandenen Differenzen zwischen beiden Vereinen ist das Spiel des Heisinger SV gegen die Zweitvertretung des ESC. Das Team vom Krausen Bäumchen gewann die Partie mit 4:1. Dabei setzte die abstiegsbedrohte Reserve neun Spieler aus dem Kader der ersten Mannschaft ein. Aus Sicht des HSV, der somit einen unerwarteten Rückschlag im Aufstiegskampf hinnehmen musste, eine grobe Unsportlichkeit.

Der offene Brief des Heisinger SV im Wortlaut:

Liebe Sportskameraden und Vorstandskollegen vom ESC Rellinghausen 06,

ich bin 1. Vorsitzender des Heisinger SV 52/96 und wende mich mit diesem offenen Brief an Sie, um Ihnen die grobe Unsportlichkeit Ihres Verhaltens vom 10.2.2015 vor Augen zu führen. Beruflich bedingt konnte ich leider nicht zuschauen, sonst hätte ich Ihnen vor Ort schon ein paar passende Worte mit auf den Weg gegeben.

Angesetzt war das Kreisliga A Spiel Heisinger SV gegen ESC Rellinghausen II. Tatsächlich stattgefunden aber hat das Trainingsspiel Heisinger SV gegen ESC Rellinghausen. Insgesamt 9 der ersten 10 Feldspieler gehören nicht nur zum Kader der 1. Mannschaft, sondern bilden größtenteils sogar deren Stamm. Gecoacht wurde diese gut bezahlte Landesligatruppe nicht vom Kreisligatrainer, sondern natürlich vom Trainer der Ersten. Ansonsten kommt ja auch kein Training unter Wettkampfbedingungen zustande.

Warum war das Ganze unsportlich? Die Regeln lassen es doch zu, außerdem müssen wir an den gesamten Verein denken, auch den Unterbau. Wir müssen der nachrückenden Jugend eine Perspektive oberhalb der Kreisliga B verschaffen. In dieser Form äußerte sich Ihr sportlicher Leiter im Reviersport – zufällig auch Trainer der 1. Mannschaft. Wer das vertritt, springt (sports-) geistig allerdings deutlich zu kurz.

Fangen wir simpel an: Der Fußball ist in unterschiedliche Ligen aufgeteilt, damit sich in etwa gleich starke Mannschaften im sportlichen Wettkampf messen. Dieser Gedanke ist sozusagen die DNA des Sports – und Sie haben ihn mit Füßen getreten. Eine Unsportlichkeit gegenüber der Gemeinschaft der Fußballer.

Ihre 2. Mannschaft besteht aus Kreisligakickern und befindet sich im Abstiegskampf. Das macht oftmals keine allzu große Freude, aber die Jungs hängen sich wahrscheinlich rein, riskieren Ihre Knochen und wollen als Mannschaft den Abstieg verhindern. Diese Möglichkeit, sich zu beweisen, Charakterstärke zu zeigen und nach einer harten Vorbereitung endlich zu spielen, haben Sie ihnen genommen. Eine Unsportlichkeit gegenüber den eigenen (zahlenden) Mitgliedern.

Der regelmäßige Einsatz der Landesligamannschaft in der Kreisliga ist naturgemäß nicht möglich. Das bedeutet, dass bei Spielen gegen unsere (Aufstiegs-) Konkurrenten und Ihre (Abstiegs-) Konkurrenten die normale 2. Mannschaft aufläuft, was dazu führt, dass unter dem Deckmantel einer einzigen Mannschaft tatsächlich völlig verschiedene Truppen stecken. Das nennt man Wettbewerbsverzerrung und ist eine Unsportlichkeit gegenüber allen anderen Ligamannschaften.

Nach einer wirklich schlechten Saison im letzten Jahr mit dem verdienten Abstieg sind wir vom HSV froh und stolz, dass unsere Jungs in diesem Jahr um den Wiederaufstieg mitspielen. Sie haben sich eine passable Ausgangslage erkämpft und sind gut in die Rückrunde gestartet. Gegen den Tabellenletzten muss ein Pflichtsieg her, um zumindest zwischenzeitlich die Tabellenführung zu erobern. Aus dem vermeintlichen Favoriten aber wird ein Sparringspartner. Eine Unsportlichkeit dem Gegner gegenüber.

Sie sehen und können hoffentlich nachvollziehen, dass Sie es geschafft haben, alle Beteiligte in irgendeiner Form zu schädigen. Dass dann auch noch Verständnis geheuchelt wird, setzt dem Ganzen die Krone auf. Getoppt wird dieses Sammelsurium an Geschwätz nur noch von dem Ausspruch, dass Sie vor zwei Jahren den Oberliga Aufstieg verpasst hätten, weil RWE sich aus der 1. Mannschaft verstärkt habe (an dieser Stelle: Wie fanden Sie das von RWE? Waren Sie begeistert?). Gehen Sie einfach davon aus, dass wir Ihr Verständnis weder benötigen noch wünschen. Sie mögen 3 Punkte für Ihren Verein (nicht für die 2. Mannschaft) geholt haben, der Fußball-Kultur indes haben Sie einen Bärendienst erwiesen.

Mit sportlichen Grüßen Dr. Peter Küpperfahrenberg 1. Vorsitzender

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