Cebio Soukou

Die Stimmen zum Urteil

Der 22-Jährige wollte nach dem Urteil selber keine Stellungnahme abgeben. Sein Anwalt Dr. Michael Lehner äußerte sich hingegen wiefolgt: "Wir sind mit dem Urteil nicht zufrieden, denn wir haben hier keinen Dopingfall. Wir haben eine Dopingfalle, in die der Sportler unverschuldet und ohne jede Fährlässigkeit reingefallen ist. Ich hätte mir vom Verbandsgericht eine größere Sensibilität gewünscht. Ich halte es für ein Unrechtsurteil, ich hatte gehofft, dass das Gericht von dieser Voreingenommenheit "Nahrungsergänzungsmittel = Doping" wegkommt, das hat es leider nicht geschafft. Wir werden überlegen, ob wir das überprüfen lassen. Das Urteil kann man so nicht stehen lassen, für die Sportler, die ja mit so einer Risikogefährdungshaftung leben müssen, gegen die sie nichts machen können, wäre dies ganz wichtig."

Dr. Stephan Osnabrügge, WFLV-Präsidiumsmitglied:

"Wir werden nicht in Berufung gehen, das Urteil entspricht ja in etwa dem, was wir gefordert hatten." (Sechs Monate Sperre für Soukou, Anm. d. Red.)

Dr. Uwe Harttgen, RWE-Sportmanager:

"Klar ist der Punktabzug ärgerlich, aber wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt, dann war es schon wahrscheinlich, dass das so passiert. Das müssen wir dann so hinnehmen. Wir prüfen jetzt nochmal, ob wir in Berufung gehen oder ob Cebios Anwalt in Berufung geht, das werden wir in den kommenden Tagen machen. Wir haben nun genug Zeit, uns damit auseinanderzusetzen. Und wir haben ja schon einige Hürden genommen, das ist jetzt ein neues Handicap, aber wir fallen ja dadurch auch nicht zehn Plätze zurück."

Dr. Michael Welling, RWE-Präsident:

"Das muss man jetzt erstmal so hinnehmen, wie es formuliert wurde. Wir werden abwarten, wie sich der Spieler hinsichtlich einer Berufung entscheidet. Man hat gesehen, wie komplex und schwierig das Ganze ist. Was für uns wichtig ist: Der Spieler hat das, was er uns gegenüber ausgeführt hat, jetzt auch belegt. Die Gründe für den Nachweis der Dopingsubstanz wurden sehr deutlich nachgewiesen. Es wurde vom Fachmann klar angegeben, dass weder eine leistungsfördernde Wirkung noch eine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden konnte. Es war vor allem dumm vom Spieler, sich nicht an die Absprachen zu halten. Gemäß der Verfahrensordnung ist es aber möglich, dass er am Training teilnehmen kann. Das ist auch für ihn in Hinblick auf seine Berufsausübung und -förderung sehr wichtig. Wann er wie ins Training einsteigt, das werden wir in den nächsten Tagen sehr kooperativ mit ihm klären. Der Punktabzug ist eine Folge des Ganzen."

Es scheint also so, als ob sich der gebürtige Bochumer keine Sorgen darum machen muss, aus seinem noch bis Sommer 2016 laufenden Vertrag entlassen zu werden. Trotzdem ist er nun erst einmal bis zum 29. Juni 2015 für den Spielbetrieb gesperrt. Um Berufung einzulegen und das Urteil anzufechten, bleiben RWE und/oder Soukou zehn Tage Zeit.