Der Ausgang ist nicht vorherzusagen. Dr. Uwe Harttgen hat keinerlei Erwartungen vor der Verhandlung. „Es ist vieles offen“, erklärt Essens Sportvorstand, der sich mit Kommentaren zur Verhandlung vornehm zurückhält und auf die ausführliche Stellungnahme des Vereins von vor einigen Wochen verweist.
Darin hat der Verein unter anderem angekündigt, das Nahrungsergänzungsmittel, welches Soukou zu sich genommen hat, von einem unabhängigen Labor untersuchen lassen zu wollen. Dadurch sollte festgestellt werden, ob es tatsächlich die verbotene Substanz Methylhexanamin enthält, obwohl dies nicht auf der Verpackung oder dem Beipackzettel vermerkt ist.
RWE erhofft sich dadurch, den Nachweis zu erbringen, dass Soukou die Substanz unbewusst eingenommen hat. Ob mit dieser Argumentation letztlich eine mildere Strafe bewirkt werden kann, ist allerdings fraglich. Harttgen weiß: „Von Freispruch bis zu einer zweijährigen Sperre ist alles möglich.“
Gleiches gilt für die Frage, wie der Verein bestraft wird. Auch diese Entscheidung soll am Donnerstagabend fallen. Hier reicht die Bandbreite von einem Freispruch, über eine Geldstrafe bis hin zum Abzug des Punktes aus der Partie gegen die Sportfreunde Lotte. Womöglich auch Geldstrafe und Punktabzug in Verbindung – im für RWE unangenehmsten Fall.
Rot-Weiss Essens Coach Marc Fascher wird die Verhandlung übrigens nicht besuchen. „Das überlasse ich der Vereinsführung“, sagt er und ergänzt: „Welchen Ausgang ich mir als Trainer wünsche, muss ich ja nicht extra betonen.“ Zwar hat Fascher mit Björn Kluft bereits einen Nachfolger in seinen Reihen, aber wenn Soukou wieder zum Kader stoßen würde, wäre auch Fascher erfreut. Klar ist aber: Wahrscheinlich ist eine Rückkehr nicht.