„Wir dürfen das Ergebnis nicht überbewerten, aber natürlich steigert es unser Selbstvertrauen“, strahlt Gino Lettieri. Der Fußballlehrer weiß, dass die Hanseaten „extrem hoch und offensiv“ gestanden haben. Ein Umstand, den die Meidericher in der Liga nicht erwarten dürfen, denn die Gegner igeln sich gegen die Zebras meistens hinten ein.
Der Trainer nimmt allerdings zwei wichtige Erkenntnisse mit. Erstens: Die Mannschaft ist endlich in der Lage, Freiräume auch zu nutzen. Das war in der Hinserie nicht immer so, denn da verballerten die Angreifer reihenweise beste Chancen. Sinnbildlich für das neue Selbstbewusstein steht Kingsley Onuegbu. Der Knipser hat das Tal der Selbstzweifel anscheinend durchschritten und präsentiert sich wieder als echter Vollstrecker.
Zweitens: Dank Neuzugang Martin Dausch sowie der Rückkehr der Rekonvaleszenten Pierre De Wit, Steffen Bohl oder Dennis Grote ist die Qualität vor allem im Mittelfeld drastisch gestiegen. „Ich habe jetzt die Qual der Wahl und kann endlich auch mal nachlegen, wenn ein Spieler mal schwächelt“, hofft Lettieri, dass sich dieses Luxusproblem nicht durch erneute Ausfälle wieder erübrigt. Die Auswahl ist sogar so groß, dass Allrounder Bohl, der eigentlich für die Zentrale vorgesehen war, auf die linke Außenbahn, die eigentlich Grotes Revier ist, ausweichen wird.
Zurückweichen wollen die Zebras derweil nicht. Im Gegenteil: Der MSV will nach vorne – oder besser: nach oben. Das ist nach der überzeugenden Vorstellung gegen Bremen klar – auch wenn es nur ein Testspiel war.