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Halle Gelsenkirchen
"Was haben wir mit der FIFA am Hut?"

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Halle GE: "Was haben wir mit der FIFA am Hut?"
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Im Fußballkreis Gelsenkirchen werden die Hallenstadtmeisterschaften noch nach den alten Regeln gespielt.

Die Basis ist den Verantwortlichen wichtiger als die FIFA. Ein bisschen war Gelsenkirchen schon immer wie das kleine Gallier-Dorf, dass sich der Übermacht der Profi-Verbände entgegen stellt – man denke nur an den Amateurprotest vor knapp sechs Jahren.

Nun regt sich erneut Widerstand – gegen die Modernisierung des Hallenfußballs, die die Verbände im Sinn haben. Besser jetzt als gleich soll in der Halle nur noch Futsal gespielt werden.

"...die können sich gar nicht mehr umgewöhnen."

Peter Schywek, Kreisvorsitzender im FLVW-Kreis 12, hat nichts gegen diese Form des Ballspiels, ist aber mit dem strikten Vorgehen des DFB nicht ganz glücklich. „An sich ist es keine schlechte Idee, auf Futsal umzuschwenken. In den Mittelmeerländern wird das von klein auf gespielt. Hier in Deutschland allerdings haben wir Fußballer, die seit vielleicht 30 Jahren schon Hallenfußball nach dem alten Muster spielen. Die können sich einfach nicht mehr umgewöhnen. Da ist mir der DFB zu rigoros. Zumal er sich bei dem Thema ja immer auf die FIFA bezieht. Aber was haben wir hier an der Basis schon mit der FIFA zu tun?“, fragt sich Schywek.

Bei den Vereinen regt sich Unmut, denn die haben das Gefühl, dass über ihre Köpfe hinweg entschieden wurde. „Im Grunde genommen widerspricht das auch dem DFB-Masterplan“, erklärt Schywek. Dort ist nämlich festgehalten, dass die Entscheidungen nicht von oben nach unten durchgedrückt werden sollen, sondern umgekehrt von der Basis zur Spitze durchgesetzt werden sollen. „Da gibt es schon die ersten Stimmen, die deshalb sagen ‚Geh mich weg mit deinem Masterplan!‘, um es mal in schönem Ruhrgebiets-Jargon auszudrücken“, berichtet Schywek.

Bei den anstehenden Hallenstadtmeisterschaften in Gelsenkirchen und Gladbeck wird nun erst einmal noch nach den alten Regeln gespielt. „99 Prozent der Vereine sind da mit uns auf einer Linie“, glaubt Schywek. Was dann im nächsten Jahr passiert, wenn die vom DFB eingeräumte Übergangsphase verstrichen ist, will man abwarten. „Vielleicht gibt es ja sogar eine Rolle rückwärts, wer weiß.“

Droht dem wiederbelebten Turnier ein herber Dämpfer?

Dem erst in den letzten Jahren aus dem Dornröschenschlaf geholten Turnier am Schürenkamp droht sonst ein herber Dämpfer. „Wir dürfen da nicht blauäugig sein. Wir haben vor Ort zum Einen bauliche Schwierigkeiten. Aber in erster Linie müssen die Zuschauer Spaß haben. Ein reines Futsal-Turnier wäre ein Schritt zurück“, findet der Kreis-Obere.

Der Spielplan und die Ergebnisse in der Übersicht: reviersport.de/pokal/hallenstadtmeisterschaft_gelsenkirchen-ergebnisse.html

Schywek hätte für den Finaltag noch eine Idee gehabt, um Vorbehalten gegenüber dem „neuen“ Hallenfußball zu begegnen. „Am liebsten hätte ich ein Einlagespiel eingeplant, wo zwei richtige gute Futsalteams den Zuschauern mal zeigen, worüber wir reden. Die Schiedsrichter hätten dabei die entsprechenden Regeln erklären können und so hätte sich jeder mal ein Bild verschaffen können.“ Diese Vorführung in der Kürze der Zeit noch zu organisieren, scheint aber schwierig.

Schywek weiß im Übrigen, wovon er spricht: „Ich hatte beim FLVW die Möglichkeit, das mal auszuprobieren. Der Ball ist ganz anders, einen wuchtigen Kopfballtreffer wird man beim Futsal kaum sehen. Das Spiel hat auch seinen Reiz, keine Frage, die Umstellung ist jedoch einfach enorm.“

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