Gladbach II - RWO 1:2

Zurück im Geschäft

So schnell kann es gehen in der Regionalliga West. Noch vor zwei Wochen sah es danach aus, als müsste sich Rot-Weiß Oberhausen vorzeitig von seinen ambitionierten Saisonzielen verabschieden. Nach dem 2:1 (0:0)-Erfolg bei der U23 von Borussia Mönchengladbach II sind diese aber wieder in greifbarer Nähe.

Jansen und Bauder drehen das Spiel

Dem unerklärlichen Einbruch von Spitzenreiter Viktoria Köln und einer enormen Moral der Oberhausener ist es zu verdanken, dass die Rot-Weißen nur noch vier Zähler von der Tabellenspitze trennen. Zum zweiten Mal in Folge drehten die Kleeblätter einen Rückstand und feierten erstmals in dieser Spielzeit zwei Siege hintereinander.

Innerhalb von drei Minuten sorgten David Jansen (77.) und Patrick Bauder (80.) per Strafstoß für einen letztlich nicht unverdienten Auswärtssieg im Grenzlandstadion. Zuvor hatte Gladbachs Profileihgabe Mahmoud Dahoud (55.) die Gäste in einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie mit einem Traumtor geschockt. Gladbachs Trainer Sven Demandt haderte im Nachgang mit den verhängnisvollen 180 Sekunden, die sein zuletzt so starkes Team auf die Verliererstraße brachten. "Daran lässt sich erkennen, dass wir eine blutjunge Mannschaft haben. Wir machen eigentlich ein gutes Spiel und stehen dann mit leeren Händen da, weil wir zweimal nicht aufpassen. Wir hätten uns mindestens mit einem Zähler belohnen müssen", befand der Ex-Profi.

Die Fans fordern Raphael Steinmetz

RWO-Trainer Andreas Zimmermann war hingegen mit der Reaktion seiner Mannschaft hochzufrieden. „Genau wie gegen Kray hat sich die Truppe in einer schwierigen Situation von einem Rückstand nicht unterkriegen lassen und ist in eindrucksvoller Art und Weise zurückgekehrt. Das spricht eindeutig für den Charakter dieses Teams", betont Zimmermann, der unmittelbar nach dem Rückstand indirekte Kritik der rund 300 mitgereisten Oberhausener Fans vernehmen musste. Die RWO-Anhänger forderten lautstark die Einwechslung von Local Hero Raphael Steinmetz, den er schließlich in der 72. Minute ins Spiel brachte. "Natürlich bekommt man das im Rücken mit, es war ja nicht besonders voll im Stadion", räumt Zimmermann ein. "Ich habe mich davon nicht beirren lassen und in Ruhe überlegt, was wir tun müssen, um zum Erfolg zu kommen. Raphael hat seine Sache sicherlich sehr gut gemacht. Aber er ist jung und muss langsam aufgebaut werden. Das sollte niemand vergessen."

Der Linienchef der Kleeblätter wurde für seine Ruhe letztlich belohnt, denn sein Team hat sich heimlich, still und leise in die Spitzengruppe der Liga zurückgekämpft. Ein Team, das noch vor zwei Wochen am Boden lag und sich aus dem Umfeld zum Teil mit heftiger Kritik auseinandersetzen musste. Zwei Siege später hat sich das Blatt in Oberhausen schlagartig geändert. Zimmermann hofft, dass der Erfolg bei den zuletzt bärenstarken Fohlen die dringend benötigte Initialzündung gewesen ist. „Wir sind wieder im Geschäft und das macht uns alle nach einer sehr schwierigen Zeit extrem glücklich.“