Während beim VfL bisher immer das Glas halb voll war, ist es bei dem überkritischen Ex-Nationalspieler auch nach gewonnenen Spielen eher halb leer. Und vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf geht er sogar ungewohnt forsch in die Offensive: "Ich erwarte, dass wir das Spiel gewinnen." Und die Begründung liefert er gleich hinterher: "Wir sind Favorit, weil wir in den ersten sieben Spielen - inklusive des Pokals - die bessere Performance gezeigt haben."
Peter Neururer wird da vielleicht ein wenig gezuckt haben, denn die Fortuna ist für den VfL-Coach der "dickste Brocken", den es aus dem Weg zu räumen gilt. Dabei bereiten ihm die Verletzung von Jan Simunek und das Fehlen von Andreas Luthe die wenigsten Sorgen. "Malcolm Cacutalua macht das prima, und über die Torhüter-Position brauche ich mir dank 'Bruno' überhaupt keine Gedanken machen."
Viel mehr beschäftigt sich Neururer mit der Fortuna, der er ein unglaublich schnelles Spiel bescheinigt. Da wird der Trainer in der Ausrichtung (4-4-2) nichts ändern, aber die Aufmerksamkeit gilt trotz der eigenen Offensivqualitäten erst einmal dem Defensivverhalten. "Wir werden weder gnadenlos attackieren, noch hoch verteidigen." Schließlich kennt der Coach seinen Trainerkollegen Oliver Reck auch privat ganz gut. Beide gehören dem Schalker Golfklub an und waren zusammen auf Mallorca Teilzeitangestellte bei Rudi Völlers Fußballschule.Die Hoffnungen auf ein ausverkauftes Haus beim einzigen Westderby werden sich nicht erfüllen. Rund 25.000 Zuschauer werden erwartet. Hochstätter wundert sich darüber nicht. "Zum einen ist das Spiel am Donnerstagabend und wird frei im Fernsehen übertragen. Zum anderen dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir haben in den letzten vier Jahren gegen den Abstieg gespielt, da müssen wir die Leute erst einmal nachhaltig überzeugen."